DFG-Projekt: Die Entstehung und Entwicklung des Titelblatts in der Inkunabel- und Frühdruckzeit Eine der wesentlichen Errungenschaften des frühen Buchdrucks ist die Herausbildung eines eigenständigen Titelblatts (oder mehrerer bucheinleitender Blätter: Titelei bzw. Titelbogen), das dem eigentlichen Text vorgeschaltet wird. Es hat vor allem die folgenden Funktionen: Autor-, Text- und Ausgabenidentifizierung, appellativer und werbender Käufer- bzw. Leserbezug, Bucheinleitung (bzw. -einstimmung). Ohne das Titelblatt sind weder die wissenschaftliche Bibliographie noch moderne Bibliothekskataloge möglich. Es bedarf einer Zeitspanne von etwa fünf bis sechs Jahrzehnten nach der Erfindung des Buchdrucks um 1450, innerhalb derer sich das Titelblatt bzw. seine Positionierung (recto-Seite zu Buchbeginn) durchsetzt, die einzelnen Bestandteile (Autor, Sachtitel, Impressum, Drucker- / Verlegersignet, Titelillustration) aus unterschiedlichen Positionen (vormals z.B. Kolophon, Incipit, Explicit, Texteinleitungsholzschnitt) auf das Titelblatt vorrücken, ansatzweise normiert und in eine bestimmte Position zueinander (Layout) gebracht werden. Parallel dazu entwickelt sich der Sachtitel. Dieser Prozess soll buchtypen-, textsorten- und sprachenspezifisch (volkssprachlich / lateinisch) in breiter regionaler Streuung (Drucker / Druckort / Region / buchhändlerische Beziehungen zwischen Regionen) aufgrund eines zu erarbeitenden Katalogs früher Titelblätter analysiert werden. Der Untersuchungszeitraum reicht von ca. 1460 (Erscheinen der frühesten Titelblätter) bis 1530 (endgültige Durchsetzung und Herausbildung einer Typologie).
Das Projekt wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft vom 1. Januar 2000 bis zum 31. März 2002 gefördert.
| Projektleitung: Prof. Dr. Ursula Rautenberg
Beteiligte: Dr. Randall Herz, Dr. Oliver Duntze, Prof. Dr. Gabriele Müller-Oberhäuser
Stichwörter: Titelblatt; Inkunabel; Frühdruck
Laufzeit: 1.1.2000 - 31.3.2002
Förderer: Deutsche Forschungsgemeinschaft DFG; Universitätsbund Erlangen-Nürnberg e.V.; Sonderfonds für Wissenschaftliche Arbeiten an der Universität Erlangen-Nürnberg; Horst-Kliemann-Stiftung Frankfurt
Mitwirkende Institutionen: Institut für Buchwissenschaft und Textforschung, Universität Münster, Prof. Dr. G. Müller-Oberhäuser
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