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  UE: 'Ich binz!' - Selbstreflexionen in mittelalterlicher Literatur

Lecturer
Dr. Marcus Botschan

Details
Übung
2 cred.h, ECTS studies, ECTS credits: 3
LAFV, LAFN, Master, Bachelor, Sprache Deutsch
Time and place: Tue 12:00 - 14:00, B 4A1

Contents
Metareflexionen poetischer Literatur gelten gemeinhin als ein typisches Phänomen der Neuzeit – von der literarischen Erfassung des Selbst als individuelles Subjekt in der Renaissance bis hin etwa zu den Romanen des postmodernen US-amerikanischen Autors David Foster Wallace, wo die Produktion und Rezeption von Literatur, hermeneutische Prozesse, Wechselwirkungen zwischen Verfasser, Text, Leser und Gesellschaft geradezu den Brennpunkt der Inhalte formen.

In solchem Maße und auf solche Weise wird literarisches Schreiben im abendländischen Mittelalter freilich nicht Gegenstand seiner selbst. Wer den (hier interessierenden) Literaten der staufischen Blütezeit um 1200 pauschalisierend unbedingte Quellentreue und fehlendes Fiktionsverständnis, wer ihnen mithin mangelnde Reflexion des eigenen Tuns – (rechte) Worte finden, Inhalte er-finden – unterstellt, unterschätzt sie jedoch erheblich. Fortgeschrittene Studierende der Germanistischen Mediävistik sind eingeladen, sich in dieser Übung mit dem Dichtungsverständnis einer Auswahl hochmittelalterlicher Autoren zu beschäftigen. Dem Verfasser der mit fast jeder Nibelungenlied-Handschrift überlieferten Klage etwa, die einen (fiktiven?) Weg der mündlichen Sagenstoffe über das Hörensagen und lateinische Schriftfassungen bis zum höfischen Buchepos zeichnet; den Selbstzeugnissen, Quellenberufungen und Wirkungsabsichten von Urhebern höfischer Artus- wie auch Antikenromane (Hartmann von Aue, Konrad von Würzburg…) in deren oft programmatischen Pro- und Epilogen; den komplexeren metanarrativen Einlassungen der Erzählerstimme in Wolframs von Eschenbach Parzival; nicht zuletzt jenen Andeutungen eines Fiktionsverständnisses, die sich aus der Perspektivierung von Minnedienst und -dame durch die Sprecherinstanzen in Liedern Walthers und Morungens erschließen.

Recommended literature
Wird online bereitgestellt.

ECTS information:
Credits: 3

Additional information
Expected participants: 15, Maximale Teilnehmerzahl: 15
Registration is required for this lecture.
Registration starts on Monday, 16.9.2019, 0.00 and lasts till Friday, 25.10.2019, 24.00 über: mein Campus.

Verwendung in folgenden UnivIS-Modulen
Startsemester WS 2019/2020:
Modul 8 E (M 8)

Department: Chair of Medieval German Literature (Prof. Dr. Witthöft)
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