Mittellatein und Neulatein
Latein ging nicht mit dem Römischen Reich unter, sondern blieb auch noch in dem Jahrtausend danach das wichtigste Kommunikationsmedium der Literatur und der Wissenschaft im Abendland (Mittellatein). Die vermeintlich «tote Sprache» überlebte sogar das Mittelalter und behauptete sich bis in die Neuzeit hinein (Neulatein). Wir beschäftigen uns mit diesem gewaltigen Erbe und seinen Medien in Form von Handschriften und Drucken. Das Fach Mittellatein und Neulatein ist somit Sprach- und Literaturwissenschaft, aber zugleich auch Medien- und Kulturwissenschaft. Es steht im Zentrum der philologischen und historischen Studien über die westliche Kultur seit etwa 500 n.Chr. und ist stark international und interdisziplinär ausgerichtet. Alleinstellungsmerkmal in der Ausbildung junger Forscher
In Bayern ist Mittellatein und Neulatein nur in Erlangen als Studiengang vertreten, und die Möglichkeit, das Fach im Bachelor (als Zwei-Fach-Bachelor in Kombination mit einem weiteren Fach) und im Master zu studieren, wird deutschlandweit nur von uns angeboten. Wir betreuen ferner Dissertationen in Erlangen (als Individualpromotion oder im Rahmen der Graduiertenschule der FAU) sowie an ausländischen Partneruniversitäten (über Cotutelle-Verträge). Mit dem SCRIPTO-Programm bieten wir einen auch international einzigartigen forschungsorientierten Graduiertenkurs.
ForschungsschwerpunkteSchwerpunkte unserer Arbeit sind die mittelalterliche und frühneuzeitliche lateinische Literatur und Kultur in ihrer ganzen thematischen und chronologischen Bandbreite (500-1800), die Paläographie und die Geschichte der Schriftlichkeit und Textualität im mittelalterlichen Westen sowie die Bildungsgeschichte des Mittelalters und der Neuzeit.
KooperationsbeziehungenUnser Erlanger Lehrstuhl ist innerhalb der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, aber auch national und international weit vernetzt: Wir sind beteiligt am IZEMIR (Interdisziplinäres Zentrum für Europäische Mittelalter- und Renaissancestudien), am Interdisziplinären Zentrum "Alte Welt" und am ZEMAS (Zentrum für Mittelalterstudien, Bamberg) sowie an mehreren Studiengängen, wir bieten Leistungsexporte für andere Fächer wie Buchwissenschaft und Germanistik und wir kooperieren mit Institutionen wie der École des Hautes Études en Sciences Sociales (Paris), der Bibliothèque nationale de France oder der Bayerischen Staatsbibliothek München. ERASMUS-Partnerschaften, die unsere Studierenden für Auslandsaufenthalte nutzen, bestehen mit den Universitäten in Rom, Zürich, Brno (Brünn) und Olomouc (Olmütz).
Wissenschaftliche TagungenZu aktuellen Tagungen, Vorträgen, etc. siehe: http://www.mittellatein.phil.uni-erlangen.de
Zu älteren siehe: http://www.mittellatein.phil.uni-erlangen.de/archiv/chronik.html
| Externer Studiengangsbewerter (ESB) Prof. Dr. Peter Orth
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