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Design for Diagnosability

Viele Software-Systeme verhalten sich während der Testphase oder sogar im Regelbetrieb im negativen Sinne auffällig. Die Diagnose und die Therapie solcher Laufzeitanomalien ist oft langwierig und aufwändig bis hin zu unmöglich. Mögliche Folgen bei der Verwendung des Software-Systems sind lange Antwortzeiten, nicht erklärbares Verhalten oder auch Abstürze. Je länger die Folgen unbehandelt bleiben, desto höher ist der entstehende wirtschaftliche Schaden.
"Design for Diagnosability" beschreibt eine Werkzeugkette mit Modellierungssprachen, Bausteinen und Werkzeugen, mit denen die Diagnosefähigkeit von Software-Systemen gesteigert wird. Mit dieser Werkzeugkette werden Laufzeitanomalien schneller erkannt und behoben – idealerweise noch während der Entwicklung des Software-Systems. Unser Kooperationspartner QAware GmbH bringt ein Software EKG ein, mit dem die Exploration von Laufzeit-Metriken aus Software-Systemen, visualisiert als Zeitreihen, möglich ist.
Das Forschungsprojekt Design for Diagnosability erweitert das Umfeld dieses bestehenden Software-EKG. Die Software-Blackbox misst minimal-invasiv technische und fachliche Laufzeitdaten des Systems. Die Speicherung der erfassten Daten erfolgt in Form von Zeitreihen in einer neu entwickelten Zeitreihendatenbank Chronix. Chronix ist darauf ausgelegt, eine Vielzahl an Zeitreihen äußerst effizient hinsichtlich Speicherplatzbedarf und Zugriffszeiten zu speichern. Chronix ist ein Open Source Projekt (www.chronix.io) und kann frei benutzt werden. Die Zeitreihen werden mit der Time-Series-API analysiert, z.B. mittels einer automatisierten Strategie zur Erkennung von Ausreißern. Die Time-Series-API bietet Grundbausteine, um weitere Strategien zur Identifikation von Laufzeitanomalien in Zeitreihen umzusetzen.
Die aufgeführten Werkzeuge werden in Kombination mit dem bestehenden Software-EKG zum Dynamic Analysis Workbench ausgebaut, um eine zeitnahe Diagnose und Behebung von Laufzeitanomalien zu ermöglichen. Hierzu sind Diagnosepläne vorgesehen, die einen Software-Entwickler unterstützen, eine Laufzeitanomalie schneller und zuverlässiger einzugrenzen und zu erkennen. Das Ziel der Werkzeugkette ist die Qualität von Software-Systemen zu erhöhen, insbesondere hinsichtlich der Kennzahlen Mean-Time-To-Repair sowie Mean-Time-Between-Defects.
Vor dem erfolgreichen Projektabschluss im Juli 2016 konnten noch eine Reihe wesentlicher Beiträge geleistet werden:
  • Wir haben Chronix und ein Framework zur verteilten Berechnung gekoppelt. Dadurch skaliert die Anomalieanalyse jetzt auf riesige Mengen an Zeitreihendaten.

  • Wir haben Chronix fortentwickelt und weitere Komponenten ergänzt, wie z. B. ein noch effizienteres Speichermodell, mehrere Adapter für diverse Zeitreihendatenbanken, weitere server-seitige Analysefunktionen und neue Zeitreihentypen.

  • Wir haben unseren Benchmark für Zeitreihendatenbanken veröffentlicht.

  • Wir haben zur Analyse von Anomalien einen Ansatz entwickelt, der Aufrufe ausgehend von der Anwendung bis hinein auf die Betriebssystemebene nachvollzieht.

Obwohl die Förderung im Jahr 2016 auslief, haben wir im Jahr 2017 noch weitere Beiträge geleistet:

  • Wir haben Chronix auf der USENIX Conference on File and Storage Technologies (FAST) im Februar 2017 in Santa Clara, CA, vorgestellt.

  • Wir haben Chronix mit Schnittstellen ausgestattet, um in der Industrie verwendete Zeitreihendatenbanken anzubinden.

  • Wir haben einen Ansatz entwickelt, der für eine gegebene Analyse (Funktion und zu analysierende Zeitreihen) die ideale Cluster-Konfiguration (bzgl. Verarbeitungszeit und Kosten) bestimmt.

  • Wir haben Spark, ein Rahmenwerk zur verteilten Verarbeitung von Massendaten so erweitert, dass die GPU bei der verteilten Analyse von Zeitreihen genutzt werden kann. Ergebnisse haben wir auf der Apache Big Data Konferenz im Mai 2017 in Miami, Florida, vorgestellt.

Auch im Jahr 2018 haben wir noch weitere Beiträge im Forschungsprojekt geleistet:

  • Wir haben ein Papier auf der PROFES 2018 veröffentlicht, in dem wir Techniken und Erkenntnisse beschreiben, wie man Laufzeitdaten in einem großen Software-Projekt schon zur Entwicklungszeit für alle Projektbeteiligten anbieten kann und damit die Zusammenarbeit verbessert.

  • Wir haben das Open Source Projekt von Chronix gewartet und dabei weiter stabilisiert (Aktualisieren von Versionen, Fehlerbehebungen etc.).

Projektleitung:
Prof. Dr. Michael Philippsen

Beteiligte:
Dr.-Ing. Josef Adersberger, Dr.-Ing. Florian Lautenschlager

Laufzeit: 15.5.2013 - 30.9.2018

Förderer:
IuK Bayern

Kontakt:
Philippsen, Michael
Telefon +49-9131-85-27625, Fax +49-9131-85-28809, E-Mail: michael.philippsen@fau.de
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