Projekt

Mit der post-sozialistischen Etablierung privaten Eigentums entstanden auch in Moskau die ersten abgeschlossenen Wohnviertel mit eigener, nur den Bewohnern zugänglicher Infrastruktur. Diese Wohnform breitete sich in den letzten Jahren schnell aus und der Boom ist bis heute ungebrochen. Zwar sind nur bestimmten sozialen Gruppen zugängliche Wohngebiete für Rußland nichts prinzipiell Neues, aber deren Charakter und Zugangskriterien haben sich seit der sowjetischen Zeit radikal verändert. Das Projekt zielt in seiner ersten Phase darauf ab, die bestehenden Viertel zu erfassen, sowie ihre Entstehungsgeschichte und interne Organisation vergleichend gegenüberzustellen. Davon ausgehend soll deren Einbettung in den Kontext der sozialistischen Vergangenheit, der Transformationssituation mit ihren sozio-politischen Spezifika sowie des sich abzeichnenden post-sozialistischen Systems analysiert werden. Letztendlich zielt das Projekt darauf ab, die geographische Diskussion über die Privatisierung öffentlicher Räume und die Veränderung des Charakters von "Öffentlichkeit" und "Privatheit" mit soziologischen Erklärungsansätzen zur Stratifizierung in post-sozialistischen Gesellschaften zu verknüpfen.