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Etikettenwechsel oder Strukturwandel? Alltagsräume und Strukturationsweisen im ländlichen Raum Russlands nach der Umwandlung kollektiver Betriebsformen

Der Zusammenbruch der Sowjetunion und die in der Rußländischen Föderation derzeit stattfindende Hinwendung zur Marktwirtschaft stellen etablierte räumliche Beziehungsgefüge auf allen Maßstabsebenen in Frage. In ländlichen Regionen gehen dabei vor allem von der Umwandlung der ehemaligen Kollektivbetriebe in Aktiengesellschaften, Genossenschaften und privatbäuerliche Betriebe weitreichende Wirkungen aus, da diese nicht nur "Produktionsstätten" waren, sondern in erheblichem Maße auch für die Bereitstellung von Infrastruktur und Sozialleistungen sorgten. Die Konzeption des Projektes sieht deshalb Kolchosen und Sowchosen neben der staatlichen Administration als die zentralen "Strukturationsinstanzen" im ländlichen Raum an und befaßt sich mit der "Neuordnung räumlicher Bezüge" nach deren Auflösung bzw. Umwandlung. Es wird davon ausgegangen, daß "räumliche Beziehungen" und die Definition von "Räumen" wirtschaftliche und politisch-administrative Grenzziehungen ebenso wie das Verhältnis von "öffentlicher" zu "privater" oder "staatlicher" zu "marktwirtschaftlicher" Sphäre eng mit dem sozialistischen System von Herrschaft, Legitimation und Signifikation verbunden waren und deshalb jetzt neu zur Disposition stehen. Die Akteure dieser Umstrukturierungen, ihre Strategien sowie der zirkuläre Prozeß der "Definition von Räumen als Kontexte" und der rückwirkenden "Stabilisierung sozialer Strukturen" sollen anhand ausgewählter Dörfer und landwirtschaftlicher Betriebe in erster Linie mit qualitativen Methoden empirischer Sozialforschung untersucht werden. Übergeordnetes Ziel ist es damit, von der Grundlage eines nicht-objektivistischen Raumbegriffes aus einen Beitrag zur Transformationstheorie zu leisten.
Projektleitung:
Dr. phil. Peter Lindner

Laufzeit: 1.4.2000 - 30.4.2002

Förderer:
Deutsche Forschungsgemeinschaft

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