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Vorlesungsverzeichnis >> Philosophische Fakultät und Fachbereich Theologie (Phil) >>

  VL "Wasser und Macht – eine Technik- und Umweltgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts" (VL)

Dozent/in
Prof. Dr. Julia Obertreis

Angaben
Vorlesung
Online
2 SWS, ECTS-Studium, ECTS-Credits: 4
für Anfänger geeignet, Frühstudium, LAEW, LAFV, LAFN, Bachelor, Sprache Deutsch, Die Vorlesung wird voraussichtlich online stattfinden, abhängig von der Pandemielage.
Zeit: Do 10:00 - 12:00

Inhalt
Welch geballte und zerstörerische Kraft Wasser entwickeln kann, ist jüngst bei den katastrophalen Überschwemmungen in Deutschland und seinen Nachbarländern deutlich geworden. In der Vorlesung wird es jedoch nicht primär um Katastrophen gehen, sondern um den weit verbreiteten Enthusiasmus von Beamten, Planern und Ingenieuren, des Wassers Herr zu werden; dabei spielte Hochwasserschutz aber immer wieder eine bedeutende Rolle. Wasser erscheint angesichts seiner Fluidität als eine besonders schwer zu fassende und faszinierend zu analysierende natürliche Ressource. Ob Flusskorrektionen, Staudammbauten oder Bewässerungskanäle – seit dem 19. Jahrhundert bekamen aus verschiedenen Gründen die menschlichen Bemühungen, Wasser und damit „Natur“ mittels Technik zu beherrschen, Auftrieb. Diese Bemühungen standen häufig in imperialen und kolonialen, aber auch nationalen Kontexten. Einhergehend mit der Transformation von Natur und Landschaften war auch die Transformation von Bevölkerungsgruppen und Gesellschaften intendiert, wenn etwa arme Menschen durch physische Arbeit an der Flusskorrektion moralisch „gehoben“ werden sollten oder wenn die „Rückständigkeit“ bestimmter Ethnien durch Bewässerung überwunden werden sollte. Die Vorlesung stellt die Perspektiven der Umwelt-, Technik- und Infrastrukturgeschichte eingangs vor und wird von diesen ausgehend das Thema exemplarisch behandeln. Zur Sprache kommen werden etwa die Rheinkorrektionen unter dem Ingenieur Johann Gottfried Tulla, Bewässerung und Baumwollanbau in den Kolonien der europäischen Mächte, der Zusammenhang von Staudammbau und Expertenwissen in globaler Perspektive oder der Einfluss von Umwelt- und Widerstandsbewegungen seit der Nachkriegszeit auf teils gigantomanische Bauvorhaben. Letztlich kann das Thema Wasser und Wasserbau uns dafür sensibilisieren, dass menschliches Leben und Handeln stets in natürliche Umwelten eingebettet ist.

Empfohlene Literatur
Julia Obertreis: Von gezähmten Flüssen, grandiosen Staumauern und Neuen Menschen. Wasser und die Transformation von Landschaft und Mensch im 19. und 20. Jahrhundert, in: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht (GWU) 67 (2016), H. 11/12, S. 656-674. Frank Uekötter: Im Strudel. Eine Umweltgeschichte der modernen Welt, Frankfurt/New York 2020, S. 431-448.

ECTS-Informationen:
Credits: 4

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 50, Maximale Teilnehmerzahl: 100
Für diese Lehrveranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.
Die Anmeldung erfolgt über: StudOn

Institution: Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte mit dem Schwerpunkt der Geschichte Osteuropas (Prof. Dr. Obertreis)
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