Strömungsphysikalische Modellbildung abgelöster turbulenter Strömungen mittels Large-Eddy Simulation Durch die Entwicklung moderner numerischer Verfahren, die Formulierung
geeigneter Modelle sowie nicht zuletzt durch die effiziente
Implementierung der Algorithmen auf Höchstleistungsrechnern ist man
heute in der Lage, mit Hilfe der Large-Eddy Simulation (LES) komplexe
turbulente Strömungen von ingenieurwissenschaftlichem Interesse zu
berechnen. Derartige Simulationen bilden ein hervorragendes Werkzeug,
um die komplexen Vorgänge in turbulenten Strömungen besser zu
verstehen und somit zur strömungsphysikalischen Modellbildung
beizutragen. Dies ist genau das Ziel des vorliegenden
Forschungsantrags. Mit dem bereits vielfältig validierten
LES-Programm LESOCC werden inkompressible turbulente Außenströmungen
mit großen Ablösegebieten untersucht, die nicht durch die Geometrie
bedingt sind. Als Vorstudie wurde zunächst die Strömung über eine
angestellte, ebene Platte berechnet. Das Hauptinteresse liegt jedoch
auf der Simulation und Analyse der turbulenten Strömung um einen hoch
angestellten, ungepfeilten Tragflügel mit großräumiger Ablösung
der Grenzschicht (COSTWING-Exp.). Besonders für derartige Strömungen
mit großskalig instationärem Charakter ist die LES-Technik sehr gut
geeignet. Durch die detaillierte Analyse der Dynamik der
instationären Strömung, der Auswertung einzelner Strömungsgrößen
und Korrelationen sowie der Detektierung von Strukturen im
Strömungsfeld soll das physikalische Verständnis für komplexe,
abgelöste Strömungen verbessert werden. Für niedrige Reynoldszahlen
(Re = O(104)) wurden im 1. Projektjahr bereits erfolgreich
Simulationen durchgeführt, die nun im 2. Jahr weitergeführt und
ausgewertet werden. Gegenstand der Arbeiten des Verlängerungsantrags
(3. Jahr) ist die Erweiterung der Untersuchungen auf höhere,
experimentell innerhalb des COSTWING-Experiments untersuchte
Reynoldszahlen (Re = O(105)), inklusive des direkten Vergleichs mit
den Meßergebnissen. | Projektleitung: Prof. Dr.-Ing. Michael Breuer
Beteiligte: Dipl.-Ing. Nikola Jovicic
Stichwörter: Ingenieurwesen, numerische Strömungsmechanik, Simulation komplexer turbulenter Strömungen, Turbulenzforschung, Transition, Large-Eddy Simulation
Laufzeit: 1.1.2000 - 31.12.2002
Förderer: Deutsche Forschungsgemeinschaft
Mitwirkende Institutionen: Verbundschwerpunktprogamm TRANSITION, Themengruppe V (Strömungsphysikalische Modellbildung: Transition-Turbulenz-Ablösung)
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