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  MS Wahnsinn, Manie und Melancholie. Psychische Störungen in der Philosophie der Antike (53301; theoretisch: 54102, 54202, 53501; praktisch: 54302, 54402, 53401)

Lecturer
PD Dr. Dagmar Kiesel

Details
Mittelseminar
2 cred.h, certificate, ECTS studies, ECTS credits: 6
Bachelor
Time and place: Thu 16:15 - 17:45, PSG A 301 (außer Thu 25.10.2018); single appointment on 25.10.2018 16:15 - 17:45, C 202

Contents
Wahnsinn wird in der Philosophie der Antike unterschiedlich gedeutet und bewertet. Während nach stoischer Lehre „alle, die nicht weise, gleichermaßen wahnsinnig sind“ (LS 61N) und durch die Philosophie von ihrer geistigen Erkrankung geheilt werden müssen, gibt es – so das Zeugnis bei Seneca – laut Aristoteles „kein großes Genie (ingenium) […] ohne einen Anflug von Wahn (dementiae).“ (Tranqu. 17,10) Platon kennt vier Arten des göttlichen Wahnsinns (mania), die er von Formen pathologischen Wahnsinns differenziert. Von antiken Philosophen wie Porphyrios und Lukrez sind mentale Auffälligkeiten (Depressionen oder Suizid) überliefert, der Vorsokratiker Demokrit wird gar als „Gothic“ avant la lettre geschildert, der sich gerne auf Friedhöfen aufhielt (DL 9,38) und sich selbst geblendet habe. Viele antike Denker unterscheiden den organisch begründeten Wahnsinn, der von Ärzten kuriert werden muss, von dem durch falsche Überzeugungen hervorgerufenen Wahnsinn, dessen Therapeutin allein die Philosophie sein kann, die sich in der Antike als Expertin für die Lebenskunst versteht.
Im Seminar lesen wir Texte von Platon, Aristoteles und den Stoikern ebenso wie den Epikureern, Ausschnitte aus antiken Tragödien und medizinischen Schriften Galens sowie aus dem Corpus Hippocraticum.
Die Veranstaltung kann zugleich als Einführung in die antike Philosophie dienen.

Recommended literature
Wird im StudOn zur Verfügung gestellt.

ECTS information:
Credits: 6

Additional information

Department: Chair of Philosophy (Prof. Dr. Mayr)
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