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  Übung zur Geschichte der Frühen Neuzeit: Heilige Dinge zwischen Mittelalter und Neuzeit [Import]

Lecturer
Dr. Natalie Krentz

Details
Übung
2 cred.h
LAFV, LAFN, Bachelor
Time and place: single appointment on 15.10.2019 12:15 - 13:45, 00.3 PSG; single appointment on 22.11.2019, single appointment on 23.11.2019 8:00 - 18:00, 00.4 PSG; comments on time and place: Blocktermine

Contents
Das Verständnis heiliger Dinge durchlief zwischen Mittelalter und Neuzeit tiefgreifende Veränderungen. Während das Mittelalter als das Zeitalter der Reliquienverehrung, der Wallfahrten zu heiligen Orten und wundertätigen Dingen gilt, in dem sakrale Gegenstände nicht zuletzt auch politisch eine wichtige Rolle zukam, so markiert die Reformation hier einen kulturellen Wendepunkt: Mit ihrer theologischen Kritik an Bildern und sakralen Gegenständen läuteten die Reformatoren grundlegende Reformen der religiösen Praxis ein, die in ihrer Konsequenz zu entscheidenden Veränderungen auch des gesamten gesellschaftlichen und politischen Lebens führten. Vielfach wurde eben darin der Beginn der Neuzeit gesehen. Doch greift die einfache Gegenüberstellung eines dinglich-sakralen Mittelalters und einer „entzauberten“ Neuzeit (Max Weber) zu kurz: Wie neuere Forschungen gezeigt haben, kann die Bilderkritik der Reformatoren in spätmittelalterlichen Denkfiguren verortet werden und auch die Praxis des Umgangs mit heiligen Dingen zeigt, dass diese keine radikale Entwertung, sondern vielfältige Umdeutungen erfuhren. In der Übung sollen diese Themen anhand zentraler Texte und Quellen diskutiert werden. Beginnend mit der spätmittelalterlichen Praxis der Reliquienverehrung, der Heiltumsschau und Berichten von wundertätigen Dingen, gehen wir über zur reformatorischen Kritik an heiligen Dingen und den „Bilderstürmen“ der Reformationszeit. Thematisiert wird ebenso Stellenwert heiliger Dinge nach der Reformation, ihre Umdeutungen und Verwendungen in neuen Kontexten. Eine besondere Rolle sollen dabei schließlich auch die Orte der Dinge spielen, die vom Heiltumsgewölbe über die Wunderkammer bis hin zum Museum reichen.
Die zu lesenden Forschungstexte werden nicht nur, aber auch in englischer Sprache sein. Lateinkenntnisse sind hingegen nicht erforderlich.

Recommended literature
  • Ulinka Rublack: Grapho-Relics: Lutheranism and the Materialization of the Word, in: Alexandra Walsham (Hg.): Relics and Remains (Past and Present, Supplement 5, Oxford 2010), 144-166.
  • Caroline Walker Bynum: Are Things Indifferent? How Objects Change Our Understanding of Religious History, German History 34,1 (2016), 88-112.

Additional information
Maximale Teilnehmerzahl: 25
Registration is required for this lecture.
Registration starts on Thursday, 5.9.2019, 12:00 and lasts till Monday, 14.10.2019, 23:59 über: StudOn.

Department: Chair of Early Modern History (Prof. Dr. Schmidt-Funke)
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