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Wörterbuch der Bibelhermeneutik

In dem interdisziplinär angelegten Begriffslexikon der Bibelhermeneutik werden Theorien, Methoden, Begriffe und aktuelle Konzeptionen der Bibelhermeneutik und -auslegung in Geschichte und Gegenwart unter dem zentralen Gesichtspunkt einer textbezogenen Hermeneutik der alttestamentlichen und neutestamentlichen Schriften gesammelt, dargestellt und in einen konzeptionellen Zusammenhang gebracht. Die textbezogene Hermeneutik der Bibel stellt ein neues hermeneutisches Paradigma dar, in dem die kanonische Fassung der Bibel weder nur binnentheologisch als Evangelium und Heilige Schrift noch primär religionsgeschichtlich als Heiliges Buch verstanden wird. Der hermeneutische Zugang ist vielmehr im Ansatz multiperspektivisch. Als Fokus ist der Textbegriff gewählt, zu dem die theologischen Disziplinen ebenso wie die geistes- und kulturwissenschaftlichen Fächer genuine Zugänge formulieren können. Theologisch kann der Textbegriff ebenso für die exegetischen Fächer und die Kirchengeschichte wie für die Systematische Theologie zum hermeneutischen Schlüsselbegriff werden. Dabei ist folgende Konstellation grundlegend: vom Text zum Kommentar und vom Lesen zum Interpretieren. Das betrifft zunächst die Linie: Vertextung der Rechts-, Geschichts- und Lehrtraditionen Israels – Tora – Kanon (Hebräische Bibel und Septuaginta) – Jüdische Kommentierungen. Die zweite Linie beginnt mit den Texten der frühen Christen. Es folgen: protokanonische urchristliche Sammlungen – Kanonbildung des Neuen Testaments – altkirchliche Kanonformation der Bibel Alten und Neuen Testaments – christliche Interpretationsliteratur – hermeneutische Spezialliteratur. Die christliche erklärende Literatur zur Bibel und die jüdische erklärende Literatur zur hebräischen Schrift werden unter dem Aspekt der doppelten Rezeptionsgeschichte der Bibel als Texte zum Text darstellbar. Textwissenschaftlich und literaturwissenschaftlich wird die Bibel in diesem neuen Paradigma als sog. Supertext, der sich aus Einzeltexten und Textsammlungen zusammensetzt und zur Produktion neuer literarischer Texte führt, verstanden. Aus dieser Perspektive läßt sich die Bibel als erfolgreiche prototypische Textsammlung verstehen. Dementsprechend werden die leitenden Begriffe und Perspektiven der alttestamentlichen und der neutestamentlichen Exegese bzw. Hermeneutik und der systematisch-theologischen Schriftlehre neben die neueren und neuesten Methoden der Textinterpretation und der literaturtheoretischen und philosophisch-hermeneutischen Textdiskurse gestellt und miteinander für das Verstehen der Bibel ins Gespräch gebracht. Durch die Einbeziehung der Judaistik und der Islamwissenschaft wird die Außenperspektive wesentlicher verwandter Religionen und anderer religiöser Schrift-Kanones auf den christlichen Kanon in die Bibelhermeneutik hineingenommen. Die Konzeption beruht auf dem Ansatz, dass die biblischen Texte durch eine transdisziplinäre Beteiligung und Differenzierung aus den binnentheologischen Diskursen herausgesetzt und einem allgemein kulturwissenschaftlich kommunizierbaren Verstehen zugeführt werden, ohne dass dabei die klassischen exegetisch-hermeneutischen Diskurse der theologischen Einzeldisziplinen und ihre theologischen Grundlagen seit der Kirchenväterexegese zu marginalisiert werden. Die traditionellen und gegenwärtigen bibelhermeneutischen Modelle aus den verschiedenen theologischen Disziplinen werden neben aktuelle kulturwissenschaftliche Modelle des Textverstehens gestellt. Methoden, leitende Begriffe und Ideen sowie geschichtliche Grundzüge der Bibelhermeneutik werden also jeweils auf Artikelbasis multiperspektivisch, d.h. aus der Sicht aller beteiligten textinterpretierenden Fächer dargestellt.
Projektleitung:
Prof. Dr. Oda Wischmeyer

Beteiligte:
Prof. Dr. Emil Angehrn (Basel), PD Dr. Eve-Marie Becker (Aarhus), Prof. Dr. Hartmut Bobzin (Erlangen), Prof. Dr. Ulrich H. J. Körtner (Wien), Prof. Dr. James A. Loader (Wien), Prof. Dr. Christine Lubkoll (Erlangen), Prof. Dr. Mechthild Habermann (Erlangen), Prof. Dr. Karla Pollmann (St. Andrews), Prof. Dr. Günter Stemberger (Wien), Prof. Dr. Wolfgang Wischmeyer (Wien)

Stichwörter:
Bibelhermeneutik; Bibelauslegung; Bibelinterpretation; Bibelrezeption; Multidisziplinarität; Textualität; Interkulturalität

Beginn: 1.1.2004

Kontakt:
Wischmeyer, Oda
Telefon 09131-85 29390, Fax +49 9131-85-22018, E-Mail: Oda.Wischmeyer@theologie.uni-erlangen.de

Institution: Lehrstuhl für Neues Testament II (Literatur und Geschichte des Urchristentums)
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