|
Segmentierung von zerebralen Gefäßbäumen zur BlutflusssimulationDas Ziel dieses Forschungsprojekts besteht in der Entwicklung und Auswertung
von Segmentierungsmethoden für zerebrale Gefäße aus 3D DSA (Digitale
Subtraktion Angiographie) Datensätzen. Schlaganfälle und deren Folgen sind die dritthäufigste Todesursache in den
westlichen Industrieländern. Ca. 15% aller Fälle gehen auf eine Hirnblutung
zurück, die durch die Ruptur eines erweiterten Hirngefäßes (Aneurysma)
hervorgerufen wurde. Diese Aneurysmen haben eine Prävalenz von ca. 1% bis 6%
in der Bevölkerung und verursachen bis zum Zeitpunkt ihrer Ruptur in der
Regel keine oder nur sehr geringe und unspezifische Symptome. Durch den
zunehmenden und frühzeitigen Einsatz moderner Bildgebungstechniken werden
viele dieser Aneurysmen heute als Zufallsbefunde entdeckt. Die Entscheidung
zu einer präventiven Behandlung (Operation oder interventioneller
Verschluss) dieser potentiell lebensbedrohlichen Situation basiert dabei
überwiegend auf statistischen Erfahrungen und Annahmen. Es besteht jedoch
Evidenz, dass die Ruptur eines Aneurysmas mit bestimmten Parametern des
Blutflussmusters im Aneurysma korreliert. Bei einer 3D DSA Aufnahme wird ein Kontrastmittel in die zu untersuchende
zerebrale Arterie injiziert, so dass Blutgefäße bei der Röntgenaufnahme
sichtbar werden. Bildverarbeitungsmethoden sind erforderlich, um diese
Gefäße automatisch aus dem gewonnen Datensatz zu extrahieren. Dabei ist es
eminent wichtig, dass die Geometrie der Arterie exakt segmentiert und
dargestellt wird. Denn die im Anschluss durchgeführte Blutflusssimulation
und deren Ergebnis hängen stark von der Gestalt der extrahierten Geometrie
des Gefäßes ab. Ziel dieses Projekts ist auf der einen Seite die Entwicklung eines
Prototyps, der die gesamte Verarbeitungskette angefangen bei
Bildverarbeitungsmethoden, die schnell, genau und robust sind bis hin zu
Methoden zur Nachverarbeitung des extrahierten Gefäßbaums, so dass die zu
simulierende Gefäßgeometrie einfach und schnell zur Verfügung steht. Sowie
auf der anderen Seite eine klinische Verifikation der Methoden im Rahmen
einer retrospektiven Auswertung von Patienten mit Aneurysmen. Dieses
Forschungsprojekt wird von der Siemens AG Sektor Healthcare unterstützt.
| Projektleitung: Prof. Dr.-Ing. Joachim Hornegger, Dr. Thomas Redel, Prof. Dr. med. Arnd Dörfler
Beteiligte: Dr.-Ing. Martin Spiegel
Stichwörter: Segmentierung; Blutflusssimulation; 3D DSA
Laufzeit: 1.1.2008 - 31.12.2010
Förderer: Siemens AG Sektor Healthcare
Mitwirkende Institutionen: Universitätsklinikum Erlangen, Neuroradiologische Abteilung
Kontakt: Spiegel, Martin E-Mail: spiegel@i5.informatik.uni-erlangen.de
| Publikationen |
---|
Alicioglu, Yesim ; Spiegel, Martin ; Wimmer, Andreas ; Struffert, Tobias ; ; : Segmentation of Cerebral Vasculature. In: Feussner, Hubertus et al. (Hrsg.) : Proceedings of the 5th Russian-Bavarian Conference on Biomedical Engineering (5th Russian-Bavarian Conference on Biomedical Engineering Klinikum rechts der Isar, München July 1-4, 2009). München : TUM, 2009, S. 11-13. - ISBN 978-3-00-029049-7 | Spiegel, Martin ; Redel, Thomas ; Zhang, Y. Jonathan ; Struffert, Tobias ; ; Grossman, Robert ; ; Karmonik, Christof: Tetrahedral and Polyhedral Mesh Evaluation for Cerebral Hemodynamic Simulation - a Comparison. In: He, Bin ; Pan, Xiaochuan ; Kim, Yongmin ; Worrell, Gregory (Hrsg.) : Multiscale Biomedical Modeling (Proceedings of the 31st Annual International IEEE Engineering in Medicine and Biology Society Minneapolis, MN, USA 2-6 September). Minneapolis : IEEE EMBC 2009 (Eds.), 2009, S. 2787-2790. |
Institution: Chair of Computer Science 5 (Pattern Recognition)
|
|
|
|
UnivIS ist ein Produkt der Config eG, Buckenhof |
|
|