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  VM Komp HS: Stimme - literarische und kulturtheoretische Perspektiven (VM Komp, VM Kulturw.)

Lecturer
Dr. Sandra Fluhrer

Details
Hauptseminar
2 cred.h
Time and place: Thu 10:15 - 11:45, B 702

Prerequisites / Organisational information
Teilnahmevoraussetzungen: Bereitschaft zur intensiven individuellen und gemeinsamen Erarbeitung der deutsch- und englischsprachigen Primärtexte und der theoretischen Texte zur Stimme; Übernahme eines kurzen Referats; Bereitschaft, ab und zu 15 bis 20 Minuten früher zu kommen oder länger zu bleiben, damit wir Gelegenheit haben, möglichst viele Autoren-, Schauspieler- und Rezitatorenstimmen (wenigstens aufgezeichnet) zu hören.
Die kürzeren Primärtexte werden in einem Reader zusammengestellt, den Sie zu Semesterbeginn erwerben können. Die theoretischen Texte werden als Scans auf StudOn verfügbar gemacht. Bitte besorgen Sie sich selbst die längeren Erzählungen Das Kalkwerk von Thomas Bernhard, Malina von Ingeborg Bachmann und Foe von J.M. Coetzee, über die wir nach den Weihnachtsferien sprechen werden, mit deren Lektüre Sie aber rechtzeitig beginnen sollten.

Contents
Was kann uns ein Text sagen? Woher kommt die Stimme des Erzähltexts? Wer spricht im Gedicht? Das Phänomen der Stimme scheint in vielen literaturwissenschaftlichen Fragen beinahe nur noch als Abstraktion präsent zu sein. Zugleich gehört die komplexe Differenz von Stimme und Schrift seit jeher zu den Kernfragen der Geistes- und Kulturgeschichte, an denen die Philologie mitschreibt, und zugleich ist freilich in der gegenwärtigen Rezeption von Literatur eine Konkurrenz der stillen Lektüre durch Hörbücher, Autorenlesungen und Poetry Slams nicht zu überhören.
Über das Lesen und Hören literarischer Texte, die sich mit dem Sprechenkönnen und Gehörtwerden, mit Menschen-, Tier- und Maschinenstimmen, auseinandersetzen, wollen wir uns im Seminar dem Phänomen der Stimme in der Literatur nähern. Die Diskussion jüngerer literatur- und kulturtheoretischer Forschungsarbeiten zur Stimme soll dabei die Lektüren perspektivieren und zum Beispiel nach Verschränkungen poetologischer Aspekte mit medialen, physio- und psychologischen, machtpolitischen oder geschlechterdifferentiellen Konstellationen um die Stimme fragen.
Beginnen werden wir mit einigen ‚Urtexten‘ zur Stimme – aus Homers Odyssee, Ovids Metamorphosen und aus dem Alten Testament. Im Anschluss werden wir uns überwiegend auf Texte aus dem frühen und mittleren 20. Jahrhundert konzentrieren, und uns damit Zeiträumen widmen, in denen die lebendige Stimme (im persönlichen Gespräch, auf der Bühne, beim Rezitieren) zunehmend Konkurrenz von der aufgezeichneten Stimme bekommt (Grammophon, Schallplatte, Parlograph, Telefon, Radio, Tonfilm, Hörspiel usw.). Gelesen werden dabei voraussichtlich: Franz Kafka, „Das Schweigen der Sirenen“; Die Sorge des Hausvaters;Josefine die Sängerin oder Das Volk der Mäuse; Walter Benjamin, Das Telefon; Elias Canetti, Die Stimmen von Marrakesch (Auszüge); Samuel Beckett, Krapp’s Last Tape; Company; Thomas Bernhard, Das Kalkwerk; Ingeborg Bachmann, Malina; J.M. Coetzee, Foe; sowie (Laut-)Gedichte und Reden zur Poetik von Ernst Jandl, Michael Lentz, Anja Utler.

Recommended literature
Zur Einführung und Orientierung sind bereits in der vorlesungsfreien Zeit verpflichtend zu lesen:
  • Mladen Dolar: Die Linguistik der Stimme, in: ders.: His Master’s Voice. Eine Theorie der Stimme, aus dem Engl. v. Michael Adrian und Bettina Engels, Frankfurt am Main 2007, S. 21-48.

  • Daniel Gethmann: Das Zittern der Luft. Die Erfindung der mechanischen Stimme, in: Medien/Stimmen, hrsg. v. C. Epping-Jäger und E. Linz, Köln 2003, S. 211-234.

  • Cornelia Ortlieb: Telephonie – Eine Literaturgeschichte der Stimmenübertragung, in: Wechselwirkungen. Die Herausforderung der Künste durch die Wissenschaften, hrsg. v. Renate Stauf und Cord-Friedrich Berghahn, Heidelberg 2014, S. 185-199.

Die genannten Texte sind bereits auf StudOn verfügbar (Anmeldung über MeinCampus) und können auch bei der Dozentin per E-Mail angefordert werden.
Empfohlene Literatur

  • Dolar, Mladen: His Master’s Voice. Eine Theorie der Stimme, aus dem Engl. v. Michael Adrian und Bettina Engels, Frankfurt am Main 2007.

  • Epping-Jäger, Cornelia und Erika Linz (Hrsg.): Medien/Stimmen, Köln 2003.

  • Felderer, Brigitte (Hrsg.): Phonorama. Eine Kulturgeschichte der Stimme als Medium, Berlin 2004.

  • Kittler, Friedrich, Thomas Macho und Sigrid Weigel (Hrsg.): Zwischen Rauschen und Offenbarung. Zur Medien- und Kulturgeschichte der Stimme, Berlin 2002.

  • Kolesch, Doris und Sybille Krämer (Hrsg.): Stimme. Annäherung an ein Phänomen, Frankfurt am Main 2006.

  • Müller, Lothar: Die zweite Stimme. Vortragskunst von Goethe bis Kafka. Berlin: Wagenbach 2007

(einzelne Aufsätze oder Kapitel aus den genannten Bänden sind bereits auf StudOn verfügbar)

Additional information
Registration is required for this lecture.
Registration starts on Monday, 14.9.2015 and lasts till Friday, 23.10.2015 über: mein Campus.

Verwendung in folgenden UnivIS-Modulen
Startsemester WS 2015/2016:
Germanistik, Modul 8 B (M 8)

Department: Chair of Comparative Literature (Prof. Dr. Ortlieb)
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