UnivIS
Information system of Friedrich-Alexander-University Erlangen-Nuremberg © Config eG 
FAU Logo
  Collection/class schedule    module collection Home  |  Legal Matters  |  Contact  |  Help    
search:      semester:   
 
 Layout
 
printable version

 
 
 Also in UnivIS
 
course list

lecture directory

 
 
events calendar

job offers

furniture and equipment offers

 
 

  LitS-PS: Der Falke und die Liebe. Metapher, Allegorie, Dingsymbol

Lecturer
Coralie Rippl, M.A.

Details
Proseminar
2 cred.h, ECTS studies, ECTS credits: 3
für Anfänger geeignet, LAFV, LAFN, Magister, Bachelor, Sprache Deutsch
Time and place: Thu 14:00 - 16:00, B 702; single appointment on 6.7.2011 18:00 - 20:00, B 301

Contents
Der Falke und die Liebe. Metapher, Allegorie, Dingsymbol

Weil Worte oft nicht ausreichen, um dem Gefühl der Liebe Ausdruck zu verleihen, braucht es starke Bilder. Im Sprechen über Liebe findet die kulturhistorisch in der höfischen Gesellschaft des Mittelalters verankerte Falkenjagd mit ihrem reichen Bildfeld in die Literatur. Der Falke, das vederspil, wird zum Topos, wenn es um das Sprechen und Singen über, das Erzählen von minne geht. Dabei kann etwa die Beziehung des edlen Tiers zum Falkner auf das Verhältnis der Liebenden übertragen werden: Freiheit und Bindung, Nähe und Ferne, Vertrauen und Enttäuschung thematisiert das frühe Falkenlied des Kürenbergers. Die Natur- und Jagdmetaphorik eröffnet aber ein noch viel weiteres Assoziationsfeld, auf dem die Verwundung durch Liebe, der Liebesschmerz, Sehnsucht, Begehren und Tod zu Sinnbezügen werden: zu nennen sind hier unter anderem Parzivals Liebestrance in der ‚Blutstropfenszene‘, die durch die Jagd eines Falken auf eine Gans ausgelöst wird, Isolde als der minnen vederspil in Gottfrieds „Tristan“ oder die Rolle des Falken in Boccaccios berühmter Novelle. Wer Sinndimensionen und Funktionalisierungen des Falken als literarisches Bild ausloten möchte, stößt dabei schnell auf einen ganzen ‚Liebeszoo‘ (Meyer): in der Lyrik flattern Sperber, Habicht oder der religiös konnotierte Pelikan, parodieren der Blaufuß und die Trappgans die Paraderolle des Falken und das damit verbundene Liebeskonzept. Wie absturzgefährdet in minnemetaphorischer Hinsicht Falke, Sperber und ‚Gänslein‘ sein können, zeigt sich bei Hans Sachs und im Märe.

Recommended literature
Die Texte werden zu Semesterbeginn bereitgestellt. Zur Einführung in das Thema:
  • Matthias Meyer: Von Falken, Trappen, Eulen und Hirschen. Ein liederlicher Liebeszoo, in: Neophilologus 86 (2002), S. 417-435.

  • Ingrid Bennewitz-Behr: Von Falken, Trappen und Blaufüßen. Kein ornithologischer Beitrag zur Tradition des mittelhochdeutschen Falkenliedes beim Mönch von Salzburg und Heinrich von Mügeln. In: Mc Donald, William (Hrsg.): Spectrum medii aevi. Essays on early german literature in honour of George F. Jones. Göppingen 1983, S. 1-20.

  • Gerhard Kurz: Metapher, Allegorie, Symbol (kleine Vandenhoeck-Reihe).

ECTS information:
Credits: 3

Additional information
Expected participants: 25, Maximale Teilnehmerzahl: 41
Registration is required for this lecture.
Registration starts on Monday, 21.3.2011, 0:00 and lasts till Friday, 13.5.2011, 24:00 über: mein Campus.

Verwendung in folgenden UnivIS-Modulen
Startsemester SS 2011:
LitS-PS: Der Falke und die Liebe. Metapher, Allegorie, Dingsymbol (LitS)

Department: Chair of German and Germanic Philology (Prof. Dr. Köbele)
UnivIS is a product of Config eG, Buckenhof