Richard Wagners Bedeutung für die Theatergeschichte des 19. Jahrhunderts (und nicht nur die des Musiktheaters) ist unbestritten. Seine Schriften und sein Wirken haben auf vielen Ebenen der Produktion und Aufführung von Musiktheater und Theater im Allgemeinen Neues hervorgebracht. Gegenstand des Seminars sollen zum einen Wagners Schriften zum Musikdrama/Gesamtkunstwerk, zum Darsteller, zur Theaterarchitektur und zur Festspielidee/Bayreuth sein, zum anderen exemplarisch einzelne Musikdramen (Text, Musik, Inszenierungen). Diskutiert werden soll u.a., inwiefern Wagners Wirken nicht unabhängig von den Bedingungen gesehen werden kann, unter denen Theater und Oper im 19. Jahrhundert gemacht wurde, also in Auseinandersetzung mit der Opernsituation in Deutschland, Frankreich und Italien sowie der sozio-kulturellen und politischen Situation seiner Zeit, und inwiefern dieses Wirken als bahnbrechend für die Theatergeschichte des 19. Jahrhunderts (und der Gegenwart!) gewertet werden kann.

Mit einbeziehen in die Diskussion wollen wir auch ausgewählte Veranstaltungen der Region zum Wagner-Jahr.