UnivIS
Informationssystem der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg © Config eG 
FAU Logo
  Sammlung/Stundenplan    Modulbelegung Home  |  Rechtliches  |  Kontakt  |  Hilfe    
Suche:      Semester:   
 Lehr-
veranstaltungen
   Personen/
Einrichtungen
   Räume   Forschungs-
bericht
   Publi-
kationen
   Internat.
Kontakte
   Examens-
arbeiten
   Telefon &
E-Mail
 
 
 Darstellung
 
Druckansicht

 
 
 Außerdem im UnivIS
 
Vorlesungs- und Modulverzeichnis nach Studiengängen

Vorlesungsverzeichnis

 
 
Veranstaltungskalender

Stellenangebote

Möbel-/Rechnerbörse

 
 
Einrichtungen >> Technische Fakultät (TF) >> Department Informatik (INF) >> Lehrstuhl für Informatik 6 (Datenmanagement) >>
SFB 539, Teilprojekt C5: Intelligente Vernetzung und Adaption von IT-Systemen zur Qualitätssteigerung

SFB 539 (Glaukome einschließlich Pseudoexfoliationssyndrom (PEX))
hier: Teilprojekt C5: Intelligente Vernetzung und Adaption von IT-Systemen zur Qualitätssteigerung der Behandlung von Glaukompatienten

Projektbeschreibung (Teilprojekt C5)
Ausgangslage
Für eine effektive und erfolgreiche Behandlung von Glaukompatienten ist eine regelmäßige Kontrolle vieler Faktoren (Augeninnendruck, Medikation, Allergien, Form und Grad des Glaukoms, etc.) unter Berücksichtung des individuellen Patientenkontexts (Krankheitsverlauf, Behandlungshistorie etc.) unerlässlich. Viele dieser Informationen werden inzwischen elektronisch verwaltet. Eine effektive Forschung im Bereich der Glaukome ist nur möglich, wenn sich die dabei verwendeten medizinischen Daten in einem konsistenten, aufeinander abgestimmten Zustand befinden. Viele dieser Daten werden aus erhobenen Patientendaten abgeleitet. Aufgrund der großen Menge der anfallenden Daten sowohl zur direkten Patientenversorgung als auch zur Unterstützung der Forschung und wegen der dabei einzuhaltenden Konsistenzanforderungen ist die elektronische Verwaltung dieser Daten notwendig. Folgende Vorteile verspricht man sich aufgrund einer solchen Verwaltung:

  • Qualitätssteigerung bei der Behandlung der Patienten

  • Erweiterung und Ausbreitung der Forschungstätigkeit

  • Möglichkeiten erweiterter Analysen, Auswertungen, Benchmarking-Verfahren

Szenarien
Datenlogistik zur Verbesserung der Datengrundlage für statistische Auswertungen (Teilprojekt C1)
Um der statistischen Fragestellung nachzugehen, welche Auswirkungen der Verlust von Nervenfasern auf das Gesichtsfeld von Patienten hat, werden aus Sicht der Statistik Daten aus folgenden Systemen benötigt: Neben ausgewählten anamnestischen Daten aus dem Glaukomregister müssen Gesichtsfelddaten, die über das System "Octopus" erhoben werden, in die Statistikdatenbank eingespielt werden. Zusätzlich sind Rohdaten notwendig, die durch multifokale Elektroretinographie (multifokales ERG) und durch multifokal visuell evozierte kortikale Potentiale (multifokales VEP) erhoben werden. Hierbei sind auch Bilddaten in größeren Mengen der Statistikdatenbank zuzuführen. Als wichtige Voraussetzung aus Sicht der Statistik ist zu nennen, dass unbearbeitete und uninterpretierte Rohdaten aus den oben genannten Systemen geliefert werden müssen, um eine unverfälschte Statistik zu ermöglichen. Die Daten sollten eben auf Grund dieser Anforderung möglichst direkt nach der Erhebung in die Statistikdatenbank übermittelt werden (Teilprojekt Z), s. http://www6.informatik.uni-erlangen.de/DE/research/projects/SFB539/images/intdalog-1.png. Unter Beachtung des Datenschutzes sind die Daten anonymisiert zu übermitteln und über eine eigene globale Patientenidentifikationsnummer zusammenzuführen. Diese darf keinen direkten Rückschluss auf die Identität der Patienten ermöglichen.

Im Rahmen der Selbst-Tonometrie werden die Augeninnendruckwerte für das linke und rechte Auge vom Patienten selbst erhoben und an die Augenklinik - ergänzt um die Blutdruckwerte und die Herzfrequenz - übermittelt (siehe http://www6.informatik.uni-erlangen.de/DE/research/projects/SFB539/images/intdalog-2.png. Wie in der Abbildung dargestellt müssen in diesem konkreten Kontext die Daten aus dem Dialogsystem in das Glaukomregister überführt werden. Dieser wird anschließend in den patientenspezifischen Kontext gesetzt, d.h. mit den bisherigen Werten und der Anamnese des jeweiligen Patienten über eine globale Patientenidentifikationsnummer zusammengeführt. Dieser in den patientenspezifischen Kontext gesetzte Messbericht muss nach medizinisch und klinisch motivierten Regeln geprüft und - wenn notwendig - dem behandelnden Arzt vorgelegt werden. Zu diesem Zweck können z.B. weitere Hintergrundinformationen für den behandelnden Arzt hinzugefügt werden, wie sie beispielsweise für die Ophthalmologie unter www.onjoph.com zu finden sind.

Bausteine des Gesamtsystems IntDaLog
Die Abbildung http://www6.informatik.uni-erlangen.de/DE/research/projects/SFB539/images/intdalog-3.png vermittelt einen Gesamtüberblick über die zu bearbeitenden Themengebiete. Der Pfeil Dateneingabe symbolisiert dabei die verschiedenen Formen der Datenerhebung. Beispielsweise können hier die Telefoneingabe der medizinischen Daten aus der Selbst-Tonometrie durch den Patienten oder die Erfassung von Operationsergebnissen über eine web-basierte Oberfläche durch den Arzt aufgeführt werden. Der Pfeil Datenpräsentation symbolisiert die unterschiedlichen Ausgabemechanismen, die Information z.B. mit den Patienten (Patienteninformationssystem) oder dem Arzt kommunizieren. Das im Zentrum der Abbildung dargestellte Basissystem zur intelligenten Datenlogistik (IntDaLog) ermöglicht es, dem Arzt die Datenflüsse nach medizinischen und klinischen Regeln prozessorientiert zu selektieren und somit gezielt (z.B. passend zu einem Behandlungsschritt, passend für den Patienten) zur Verfügung zu stellen. Der untere Teil der Abbildung deutet die technische Integration des Systems in bestehende Lösungen an.

Methode
1. Erfassen der klinischen Abläufe
Zunächst werden im klassischen Sinn die relevanten medizinischen Abläufe u.a. des Untersuchungsgebiets "Diagnostik und konservative Therapie von Glaukompatienten" untersucht. Daraus ergibt sich ein prozessorientiertes Ablaufmodell, aus dem abzulesen ist, welches IT-System wann welche Daten produziert (d.h. "generiert", beispielsweise durch Benutzereingabe) bzw. konsumiert (d.h. verwendet, beispielsweise in Auswertungen). Dieses Modell gibt die bevorzugte Verarbeitungssituation der medizinischen Anwendung wieder. Durch die prozessorientierte Vorgehensweise kann sichergestellt werden, dass die gefundenen Abläufe optimiert gestaltet worden sind.
2. Ableiten der notwendigen Datenver- und -entsorgung der involvierten IT-Systeme
Die prozessorientierte Modellierung der Vorgänge zur Behandlung von Glaukompatienten soll allerdings nicht der Entwicklung eines klassischen medizinischen Workflows dienen, sondern als Ausgangspunkt der intelligenten Datenlogistik dienen. Ausgehend von einem optimierten Prozessmodell wird kontrolliert, welche IT-Systeme mit welchen Daten (aus anderen IT-Systemen) versorgt werden müssen, um eine qualitativ hochwertige Behandlung von Glaukompatienten zu ermöglichen. Zusammengenommen spezifizieren diese Anforderungen die Aufgabenstellung für das intelligente Datenlogistiksystem IntDaLog. Diese Aufgaben sind ihrerseits als Datenlogistik-Prozesse zu formulieren. Alle notwendigen Informationen hinsichtlich der Datenver- und -entsorgung, also insbesondere Schnittstellenbeschreibungen und Datenfluss, werden dabei in einem zentralen Repositorium beschrieben.

Vorteile der sekundären Prozessunterstützung
Sie ermöglicht den medizinischen Anwendern weiterhin größtmögliche Freiheit und Flexibilität bei der Arbeitsgestaltung. Die eigentlichen medizinischen Prozesse werden durch die Datenlogistik nicht direkt gesteuert. Diese Flexibilität kann durch die konventionelle Anwendung von Workflow-Konzepten in medizinischen Anwendungen nicht erreicht werden.
Aufgrund der aus Anwendersicht im Hintergrund ablaufenden intelligenten Datenlogistik, d.h. der intelligenten Ent- und Versorgung von IT-Systemen mit relevanten Daten, trägt der Ansatz zur Qualitätssteigerung in medizinischen Anwendungsprozessen bei.
Die Anwender können - wie bisher - die gewohnten IT-Systeme benutzen. Sie müssen nicht noch ein weiteres IT-System bedienen.

Stichwörter:
Datenlogistik; Integration; Prozessorientierung

Laufzeit: 1.7.2003 - 30.6.2006

Förderer:
Deutsche Forschungsgemeinschaft

Mitwirkende Institutionen:
Augenklinik mit Poliklinik der Universität Erlangen-Nürnberg
Lehrstuhl für Medizinische Informatik

Publikationen
Jablonski, Stefan ; Petrov, Ilia ; Meiler, Christian ; Mayer, Udo: Metadata Repositories as Infrastructure for Database Oriented Applications. In: Eder, J.; Welzer, T. (Hrsg.) : CaiSE '03 (The 15th Conference on Advanced Information Systems Engineering Klagenfurt/Velden, Austria 16.-20.06.2003). Aachen : Technical University of Aachen, 2003, S. 53-56. - ISBN 86-435-0549-8
Müller, Sascha ; Lay, Rainer ; Meiler, Christian ; Jablonski, Stefan: Integration in der medizinischen Anwendung: Prozessbasierte Datenlogistik. In: Hasselbring, W.; Reichert, M. (Hrsg.) : Tagungsband EAI-Workshop 2004 (Workshop Enterprise Application Integration (EAI 2004) Oldenburg 2004). 2004, S. 99-105.
Jablonski, Stefan ; Lay, Rainer ; Meiler, Christian ; Müller, Sascha ; Hümmer, Wolfgang: Process Based Data Logistics in Clinical Environments. In: Chamoni, P.; Deiters, W.; Gronau, N.; Kutsche, R. D.; Loos, P.; Müller-Merbach, H.; Rieger, B.; Sandkuhl, K. (Hrsg.) : Multikonferenz Wirtschaftsinformatik (MKWI) 2004. (Knowledge Supply and Information Logistics in Enterprises and Networked Organizations Essen 2004). Bd. 2. 2004, S. 230-243.
Jablonski, Stefan ; Lay, Rainer ; Meiler, Christian ; Müller, Sascha: Process Based Data Logistics: A solution for Clinical Integration Problems. In: Rahm, E. (Hrsg.) : Data Integration in the Life Sciences, LNBI 2994 (First International Workshop on Data Integration in the Life Sciences (DILS 2004)). LNBI : Springer Verlag, 2004, S. 31-46.
Müller, Sascha ; Gerdsen, Frederic ; Prokosch, Hans-Ulrich ; Jablonski, Stefan: Standardisierte Kommunikation medizinischer Befunddaten aus einem Glaukom-Screening-Programm in eine elektronische Krankenakte mittels SCIPHOX/CDA. In: Klar, R., Köcke, W., Kuhn, K., Lax, H. Weiland, S., Zaiß, A. ; Online-Artikel (Hrsg.) : Tagungsband zu GMDS 2005 (GMDS 50. Jahrestagung 2005 Freiburg o.A.). o. O. : o.A., 2005, S. 121-123.
Gerdsen, Frederic ; Jablonski, Stefan ; Müller, Sascha ; Prokosch, Hans-Ulrich ; Bader, Elisabeth ; Poljak, Maria: Standardized Exchange of Medical Data between two Different Screening-Programs and an Electronic Health Record using CDA/SCIPHOX. In: J. Qual. Life Res. Vol. 3 (2005), Nr. Issue 2, S. 141-144
Jablonski, Stefan ; Lay, Rainer ; Müller, Sascha ; Meiler, Christian: Clinical pathways for glaucoma research and patient care. Erlangen : Universität Erlangen-Nürnberg. 2004. - Interner Bericht. 1 Seiten
Jablonski, Stefan ; Lay, Rainer ; Müller, Sascha ; Meiler, Christian ; Faerber, Matthias ; Derhartunian, Victor ; Michelson, Georg: Building a Generic Platform for Medical Screening Applications based on Domain Specific Modeling and Process Orientation. In: Ludäscher, B. and Raschid, L. (Hrsg.) : Proceedings 2005 (Second International Workshop on Data Integration in the Life Sciences San Diego 2005). Heidelberg : LNBI: Springer Verlag, 2005, S. 257-265.
Jablonski, Stefan ; Lay, Rainer ; Meiler, Christian ; Müller, Sascha ; Hümmer, Wolfgang: Data Logistics as a Means of Integration in Healthcare Applications. In: N.N. (Hrsg.) : Proceedings of the 2005 ACM Symposium on Applied Computing (SAC) (Special Track on "Computer Appplications in Health Care"). o.O. : o.A., 2005, S. 236-241.
Gerdsen, Frederic ; Müller, Sascha ; Bader. E. ; Poljak, M. ; Jablonski, Stefan ; Prokosch, Hans-Ulrich: Einsatz von CDA/SCIPHOX zur standardisierten Kommunikation medizinischer Befunddaten zwischen einem Schlaganfall-/Glaukom-Screening-Programm und einer elektronischen Gesundheitsakte (EGA). In: N.N. (Hrsg.) : Proceedings of Telemed 2005 (Telemed 2005 Berlin 2005). Berlin : o.V., 2005, S. 124-137.
Jablonski, Stefan ; Lay, Rainer ; Meiler, Christian ; Müller, Sascha: Process Oriented Knowledge Management to Support Clinical Pathway Execution. In: Althoff, Klaus-Dieter, Dengel Andreas; Bergmann, Ralph; Nicj, Makus; Berghofer, Thomas (Hrsg.) : WM 2005: Professional Knowldege Management Experience and Visions (Veranst.) : Proceedings of the Workshop Current Aspects of Knowledge Management in Medicine (KMMM05) (Current Aspects of Knowledge Management in Medicine (KMMM05) Kaiserslautern 2005). Kaiserslautern : DFKI GmbH, 2005, S. 305-308. - ISBN 3-00-016020-5
Gerdsen, Frederic ; Müller, Sascha ; Jablonski, Stefan ; Prokosch, Hans-Ulrich: Standardized Exchange of Medical Data between a Research Database, an Electronic Patient Record and an Electronic Health Record using CDA/SCIPHOX. In: American Medical Informatics Association ; xx (Hrsg.) : American Medical Informatics Association's Annual Symposium (AMIA 2005 Washington, D.C., USA o.A.). 2005, S. o.A..
UnivIS ist ein Produkt der Config eG, Buckenhof