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Petrarca im Kloster. Die Heilsbronner Sammlung in der Universitätsbibiothek Erlangen

Die im 12. Jahrhundert gegründete Zisterzienserabtei Heilsbronn gehörte im Mittelalter zu den aktivsten Kulturzentren im mittelalterlichen Franken. Ihre aus Handschriften und seltenen Drucken bestehende Bibliothek zeichnet sich nicht nur durch den hohen Wert ihres Inhalts, sondern auch durch die Tatsache aus, daß sie in der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg vollständig erhalten ist. Wegen ihrer unbestrittenen kulturgeschichtlichen Bedeutung sind die mittelalterlichen Bestände zwar immer wieder erforscht worden, allerdings betrafen die Veröffentlichungen vor allem die älteren Bestände (etwa aus dem 12. und 13. Jahrhundert). Die hervorragend dokumentierte späte Phase der Klosterbibliothek hat bisher kaum das Interesse der Forschung auf sich gezogen. Das Forschungsvorhaben möchte sich auf das 15. Jahrhundert konzentrieren, indem eine besondere Gruppe von Handschriften in den Mittelpunkt gestellt wird. Es handelt sich um eine Sammlung der lateinischen Werke von Francesco Petrarca (1304-1374). Petrarca galt als Urvater des Humanismus und als solcher wurde er dies- und jenseits der Alpen hoch verehrt. Eine Sammlung seiner Werke in einem Kloster außerhalb Italiens ist selten und auffällig. Was Süddeutschland angeht, können nur noch zwei bedeutende Benediktinerabteien genannt werden, die mehrere Petrarca-Handschriften besaßen, nämlich St. Emmeram in Regensburg und Tegernsee. Die Sammlung in Heilsbronn wurde unter Abt Petrus Wegel (1462-1479) angelegt. Einen Codex (Msc. 642) scheint Abt Petrus erworben zu haben, aber die anderen (Msc. 641, 643-644, dazu wahrscheinlich Msc. 630 sowie weitere, noch zu identifizierende Handschriften dieser Gruppe) ließ er im eigenen Kloster abschreiben. Die Handschriften sind im ausgezeichneten Katalog von Hans Fischer (Die lateinischen Pergamenthandschriften der UB Erlangen, Erlangen 1928; Die lateinischen Papierhandschriften der UB Erlangen, Erlangen 1936) bzw. in der Liste der Petrarca-Handschriften in deutschen Bibliotheken, die Agostino Sottili ("I codici petrarcheschi nella Germania occidentale I", in: Italia medioevale e umanistica 10, 1967, S. 411-491) vorlegte, beschrieben. Im Rahmen des Forschungsprojektes werden die Handschriften nach modernen Kriterien (DFG-Richtlinien für die Handschriftenkatalogisierung) neu beschrieben. Außerdem werden die Beziehungen zu den Nürnberger Humanisten (insbesondere zu Hermann Schedel, der vor 1444 in Italien geweilt und eine Petrarca-Sammlung angelegt hatte) geklärt und somit ein Beitrag zur Rezeption Petrarcas in Deutschland im 15. Jahrhundert geleistet.
Projektleitung:
Prof. Dr. Michele Camillo Ferrari

Beteiligte:
Dr. Nina Pleuger

Stichwörter:
Petraca; Heilsbronn

Laufzeit: 1.9.2006 - 30.11.2007

Förderer:
Staedler-Stiftung


Institution: Lehrstuhl für Lateinische Philologie des Mittelalters und der Neuzeit
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