Hochdruck-Metamorphose im Odenwald Im Odenwald konnten - trotz intensiver geologisch-petrologischer Untersuchungen in den letzten 50 Jahren - bisher noch unbekannte Gesteine, sogenannte Eklogite, gefunden werden. Diese belegen erstmals für dieses Gebiet eine Hochdruck-Metamorphose. Der Odenwald gehört geologisch zur Mitteldeutschen Kristallinzone, einer wichtigen Suturzone bzw. Plattengrenze (zwischen Avalonia im Norden und Armorica im Süden) in den Europäischen Varisziden. Schräge Konvergenz und Subduktion führte zum Verschweißen der beiden Plattenfragmente im Karbon. Dieses Ereignis war von einer Hockdruck-Metamorphose begleitet. Die dabei, aus ehemaligen Basalten, gebildeten Eklogite zeigen Equilibrierungs-Temperaturen um 700°C und Drücke von mindestens 14 kbar. Nach geochemischen Untersuchungen können die Eklogite des Odenwaldes aus einem tholeiitischen Protolith abgeleitet werden, der sich in einer kontinentalen Extensionszone oder, wahrscheinlicher, in einem jungen Ozeanbecken gebildet hat. | Projektleitung: PD Dr. Will, T.; Würzburg, Prof. Dr. Esther Schmädicke
Stichwörter: Eklogite; Hochdruck-Metamorphose; Odenwald
Beginn: 1.1.1998
Förderer: Deutsche Forschungsgemeinschaft
Kontakt: Schmädicke, Esther Telefon 09131-85-22608, Fax 09131-85-23734, E-Mail: esther.schmaedicke@fau.de
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Will, T. ; Schmädicke, Esther: A first find of retrogressed eclogites in the Odenwald Crystalline Complex, Mid-German Crystalline Rise, Germany: evidence for a so far unrecognised high-pressure metamorphism in the Central Variscides. In: Lithos (2001), Nr. 59, S. 109-125 |