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  Scheitern in den Wissenschaften

Dozent/in
Dr. Sebastian Schuol

Angaben
Seminar
, ECTS-Studium, ECTS-Credits: 5
geeignet als Schlüsselqualifikation, Sprache Deutsch
Zeit und Ort: Di 10:00 - 12:00, Raum n.V.; Bemerkung zu Zeit und Ort: Das Seminar findet im Seminarraum der Villa an der Schwabach (Hindenburgstr. 46; 1. Stock) statt.

Voraussetzungen / Organisatorisches
Hinweis: Dieses Seminar wird v.a. fortgeschrittenen Studierenden empfohlen.

Inhalt
Wer in der Forschung absichtlich plagiiert, Ergebnisse fälscht oder Daten erfindet (und dabei erwischt wird), verspielt seine Reputation und hat keine Zukunft in der Wissenschaft – er/sie scheitert. Bei nicht absichtlichen Fehlern wie der Verwendung ungeeigneter Methoden oder dem Übersehen wichtiger Quellen ist die Sachlage nicht so klar und die akademische Gemeinschaft wirkt als Korrektiv oder Selektiv. Fehler können aber auch unerwartete, neue Perspektiven eröffnen, man denke nur an Kolumbus' Versuch einen Seeweg nach Indien zu finden. Anders als in diesen wissenschaftsethisch, -soziologisch oder -historisch interessanten Fällen wird Scheitern im wissenschaftstheoretischen Zusammenhang diskutiert. Während im Logischen Empirismus nur solche Aussagen als sinnvoll akzeptiert werden, welche sich empirisch verifizieren lassen, ist in Karl Poppers Wissenschaftsphilosophie Scheitern sogar positiv konnotiert. Danach stellt das potentielle Scheiternkönnen eine notwendige Bedingung wissenschaftlicher Theorien dar und dient als Abgrenzungskriterium zwischen Wissenschaft und Nichtwissenschaft. Hier haben gerade die widerlegten Theorien – anders als die aktuelle Publikationsrealität nahe legt – einen Wert für die Wissenschaft; aus logischen Gründen bezweifelt Popper, dass positive Forschungsergebnisse einen direkten Zugang zur Realität erlauben. Dieser sei vielmehr als Annährung im Sinne Becketts berühmter Zeilen zu verstehen: „Ever tried. Ever failed. No matter. Try again. Fail again. Fail better“. Falsifizierte Theorien werden für die künftige Forschung ausgeschlossen, modifizierte Varianten werden neu geprüft. Dass diese Verwendungsweisen von Scheitern in den Wissenschaften verschiedenen Zusammenhängen entstammen, ist offensichtlich und ein unmittelbarer Vergleich wäre falsch. Ohne eine übergeordnete Gemeinsamkeit zu behaupten, wollen wir uns der Geschichte des Scheiterns in den Wissenschaften zuwenden, nach Ähnlichkeiten und Unterschieden suchen und uns an ihrer Systematisierung versuchen.

ECTS-Informationen:
Credits: 5

Zusätzliche Informationen
Für diese Lehrveranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.
Die Anmeldung erfolgt von Montag, 16.7.2018, 8:00 Uhr bis Sonntag, 14.10.2018, 20:00 Uhr über: StudOn.

Institution: Zentralinstitut für Wissenschaftsreflexion und Schlüsselqualifikationen (ZiWiS)
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