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  Angewandte, unterhaltsame & populäre Wissenschaftspublizistik: Frankreich - England - Deutschland

Dozent/in
Bernhard Krapp

Angaben
Seminar
2 SWS, ECTS-Studium, ECTS-Credits: 3
für Anfänger geeignet, geeignet als Schlüsselqualifikation, Sprache Deutsch
Zeit und Ort: Mi 12:15 - 13:45, Raum n.V.; Bemerkung zu Zeit und Ort: Start: 15.10.2014; Das Seminar findet in der Villa an der Schwabach statt, Hindenburgstraße 46 a, Erlangen

Voraussetzungen / Organisatorisches
Die Anmeldung für die Kursteilnahme erfolgt über „mein campus“. Es gibt unterschiedliche Varianten zum Erwerb des Scheines, die in der Vorbesprechung festgelegt werden. Ort: Villa an der Schwabach in der Hindenburgstr. 46a, Erlangen. Seminar beginnt
Anmerkung zum Ort: Die Villa an der Schwabach befindet sich direkt neben der Philosophischen Fakultät. Hindenburgstraße 46 a, auf der Höhe Kochstraße Ecke Hindenburgstraße, Haus des ev. Bildungswerks Erlangen.

Inhalt
Unterschiedliche Kulturen in Europa weisen historisch stark unterschiedliche Kompetenzen und Akzeptanz in der Popularisierung von Wissenschaftskommunikation auf. So hat in Frankreich die unterhaltsame Wissenschaftspublizistik eine Geschichte die mehrere Jahrhunderte zurückreicht. Die "vulgarisation scientifique" hat über die Jahrzehnte Anwendung und Popularität über Theaterstücke, Spektakel, Museen, Ausstellungen, Bücher, Artikel, Zeitungen, Radio und Fernsehen bei einem breiten Massenpublikum gefunden: "théâtre scientifique", "poésie scientifique", "musées scientifiques", "la science à l'exposition", "les spectacles et fêtes scientifiques"; So ist die Cité de la Science in Paris, nach dem Louvre das zweithäufigst besuchte Museum Frankreichs. Empirische Studien zeigen, daß auch in französischen TV NAchrichten Wissenschaft häufiger, länger und ausführlicher berichtet wird als in deutschen Nachrichten. In dem Seminar beleuchten wir nicht nur die Geschichte sondern analysieren journalistische Praxisanleitungen und mediale Publikationen mit Blick auf Unterhaltung und Wissenschaftskommunikation. Anders als in Deutschland war laut Studien der Europäischen Kommission schon in den 80ger Jahren mehr als jeder 2te Franzose an Themen aus Wissenschaft und Technik interessiert, in Deutschland nur knapp 20% der Bevölkerung.
In Großbritannien ist die Popularisierung von Wissenschaft an ein Massenpublikum zu Prime Time Zeiten im TV seit vielen Jahrzehnten das erklärte Ziel der Redaktion für Wissenschaft und Wirtschaft der BBC. Und so entstanden die BBC Science documentaries, die weltweite und zeitlose Exportschlager aller Wissenschaften sind, egal ob Technik, Naturwissenschaft oder Social Sciences. Auch im Bereich History dominiert die BBC und deren Produzenten den weltweiten Markt. Auch wenn die größten Wachstumsraten in dem Segment History vor allem der weltweite gleinahmige Spartensender "History Channel" mit Sitz in NEw York macht. Die Historisierung findet weltweit viele Nachahmer in den Medien, so auch beim ZDF mit dem Sonntagvorabend Sendeplatz. Auch im Print Bereich gibt es Medien wie den "Daily Mail" der Wissenschaft an ein Massenpublikum verkauft.
In Deutschland wird die Wissenschaft oft das "verspätete Ressort" genannt. Und so entstehen seit der Jahrtausendwende in Print, Online, TV und Radio weitere Nischen für die Kommunikation von Wissenschaft. Wir analysieren medienübergreifend die journalistischen Entwicklungen in den Medien, angefangen von speziellen Wissenschafts- und Bildungsredaktionen bei diversen Print- und Radioproduktionen bis hin zu dem medienübergreifenden Boom von Wissensredaktionen. Hier hat Deutschland u.a. eine große Anzahl von Verlagen und Printproduktion die neue Elemente und Print Ergänzungen wie "SZ Wissen" oder "Zeit Wissen" etablieren. Auch im Radio gibt es mehr Sendeplätze für Wissen und Wissenschaft wie beispielsweise bei dem Sender Deutschlandradio Wissen. Im TV gibt es aus der Logik eines föderalen und bundeslandorientierten Rundfunksysthems die Abschiebung von Wissenschaftsthemen in die Spartensender (3Sat "Nano") und in die dritten Programme des Bildungsbürgertums, weit weg von der Primetime der Hauptprogramme. So entstehen in Deutschland quantitativ mehr Wissenschaftsmagazine als in England oder Frankreich. Trotz der höheren deutschen Rundfunkgebuehren im Vergleich zu England findet die Wissenschaftspublizistik aber nicht auf eine unterhaltsame nationale oder internationale Ebene.
Mit quantiativen und qualitativen Studien analysieren wir welche Themen in welchen Ländern willkommen sind. Auch hier giebt es Besonderheiten. So ist der deutsche Wissenschaftsjournalismus vor allem technisch, naturwissenschaftlich und medizinisch in den TV Magzinen. In den NAchrichten sind Themen wie Umwelt (ARD), NAtur (RTL), Medizin, Weltall und Umweltkatastrophen gefragt. Psychologie und Social Sciences werden in England und in Frankreich gleichberechtigt zu anderen Wissenschaften kommuniziert, wobei Frankreich wohl das Land ist, in dem Psychologie am häufigsten kommuniziert wird. Dank quantitativer Forschungen sind viele Themen in Ihrer Repräsentation lokalisierbar. Schliesslich analysieren wir auch die Gestaltungs- und Unterhaltungsstrategien, die dazu dienen, Wissenschaft einem großen Publikum nahezubringen. Das Seminar gibt Ihnen die Freiheit gemäß Ihren Interessen mediale Schwerpunkte zu setzen.

Empfohlene Literatur
Die Literatur ist vor allem europäisch und wird zum Teil vom Dozenten gestellt bzw. in Zusammenfassung gestellt:
  • Daniel Raichvarg: Science et Spectacle (thèse de doctorat)

  • Bienvenido Leon: Science related infomrmation in European television: a study of primetime news

  • Winfried Göpfert: Wissenschaftsjournalismus

  • Winfried Göpfert: mehrere Aufsätze und Studien

  • Claudia Mast: ABC des Journalismus

  • Yves Jeanneret: Ecrire la science. Formes et enjeux de la vulgarisation. Science, Histoire et société

  • Daniel Raichvarg: Savants et ignorants, une histoire de la vulgarisation des sciences

  • Dominique Mehl: La télévision de l'intimité

  • http://www.institut-national-audiovisuel.fr/en/about-us/our-expertise/research.html

  • Klaus Taschwer: Populärwissenschaft für alle. Aus der Frühzeit des Wissenschaftsjournalismus

  • Bukhardt: Wissenschaft in den Medien präsentieren

  • Katharina Kowalewski: Wissenschaftsberichterstattung in den Hauptfernsehnachrichten in Deutschland und Frankreich

  • Bernhard Seiler: Fernsehen, das Wissen schafft (quantitativ)

  • Florian Blum: Dynamik in TV Wissensmagazinen (quantitativ)

  • Vanessa Neumann: Unterhaltung in TV Wissenschaftssendungen (quantitativ)

  • Robert Thirkell: The challenge of making engineering popular (BBC Television - science department - London)

  • Robert Thirkell: C.O.N.F.L.I.C.T. An Insider's Guide to Storytelling in Factual/Reality TV and Film (Professional Media Practice)

  • Daya Thussu: News as entertainment (Westminster University London)

  • einzelne Studien zur Wissenschaftspublizistik und vieles mehr....

ECTS-Informationen:
Credits: 3

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 12, Maximale Teilnehmerzahl: 12
Für diese Lehrveranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.
Die Anmeldung erfolgt von Freitag, 15.8.2014, 10.00 Uhr bis Mittwoch, 8.10.2014, 8.00 Uhr über: mein Campus.

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