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  Künstliche Intelligenz und rechtliches Entscheiden – Wie Legal-Tech unseren Berufsalltag verändern wird. [Import]

Dozent/in
Dr. Axel Adrian

Angaben
Vorlesung
, ECTS-Studium, ECTS-Credits: 3, Beachten Sie auch das Proseminar: "Von der Technik der Klausurbearbeitung über die juristische Methodenlehre, der Wissenschaftstheorie zur Computerwissenschaft". Als Gäste werden auch Vertreter von Siemens, IBM und vom Höchstleistungsrechenzentrum Stuttgart referieren. Es besteht die Möglichkeit, einen Schein über 3 ECTS zu erhalten, sobald eine mindestens achtmalige Teilnahme (Anwesenheitsliste) und drei Protokolle oder ein Essay über ein vorgegebenes Thema vorgewiesen werden können.
Zeit und Ort: Do 14:00 - 16:00, JDC R 1.281

ECTS-Informationen:
Credits: 3

Prerequisites
Ziel
In den nächsten Jahren wird die Digitalisierung unser Leben erheblich verändern. Dies gilt auch für den Berufsalltag der Juristen und der in der Rechtsberatungsbranche arbeitenden Menschen. Seit 2015 ist Legal-Tech daher auch in Deutschland in aller Munde.
Was ist dran an Legal-Tech? Was ist derzeit tatsächlich technisch schon möglich und was ist mehr dem Marketing geschuldet? Was wird in Kanzleien schon praktiziert? Welche Tätigkeiten werden von künftigen Juristen erwartet? Was können heutige Studenten dafür tun? Werden künftig Computerwissenschaftler verstärkt Rechtsberatung übernehmen? Wird am Ende ein Richterautomat Fälle entscheiden? Sind Arbeitsplätze in Gefahr?
Manche behaupten, so wie man früher eine Fremdsprache erlernen musste, so sollte man sich heute eine Zusatzqualifikation für die digitalisierte Welt erwerben. Wer sich mit Legal-Tech befasst, wird also jedenfalls künftig bessere Berufschancen haben. Großkanzleien goutieren bereits Erfahrungen mit bestimmten Tools, wann werden sie diese voraussetzen? Der Legal-Tech Markt wird auch in den nächsten Jahren stark wachsen.
Die Vorlesung hat zum Ziel „Lust auf mehr“ zu machen und sowohl technisch Interessierten Einblick in das juristische Denken und in juristische Prozesse zu geben, sowie umgekehrt juristisch Interessierte neugierig auf Legal-Tech-Tools und computerwissenschaftliche Überlegungen zu machen, bzw. dem „typischen“ Juristen die Scheu vor formaler Logik, Mathematik und Programmierung zu nehmen.

Teilnehmer
Die Vorlesung richtet sich an Studierende verschiedener Fachrichtungen, z.B. Juristen, Informatiker, Computerlinguisten, Philosophen, steht aber auch sonst Interessierten offen.
Die Darstellung der Inhalte soll so einfach wie möglich erfolgen, so dass spezielle Vorkenntnisse in den betroffenen Fachrichtungen, wie z.B. in der Rechtswissenschaft, der juristischen Methodenlehre, der Logik, der Computerwissenschaft, der Wissenschaftstheorie, oder der Philosophie nicht erwartet werden.
Ein interdisziplinärer Austausch wäre wünschenswert, auch in dem Bewusstsein, dass verschiedene Disziplinen verschiedene Sprachen sprechen und sich nur schwer verstehen.
Zeit/Ort Die Vorlesung findet donnerstags von 14.00 – 16.00 Uhr in JDC R 1.281 - Seminarraum Juridicum – statt (1. Termin: 19.4.2018).
Für weitere Fragen stehe ich gerne zu Verfügung: Notar Dr. Axel Adrian, Königstraße 21 90402 Nürnberg, Tel. 0911/23086-0, E-Mail: aa@notare-adrian-kroier.de

Contents
Aus dem Inhalt
Die Vorlesung umfasst inhaltlich drei verschiedene Themenblöcke und drei Gastreferate. Zunächst wird ein umfassender Überblick über das Thema Legal-Tech (Praxis) gegeben. Dann wird das Juristische Denken, ausgehend von der einfachen Falllösungstechnik, über die juristische Methodenlehre und Wissenschaftstheorie, mit Bezügen zur Sprachphilosophie dargestellt (Recht). Anschließend erfolgt eine kurze Einführung in die Grundlagen von Logik und Programmierung (Technik). In den letzten drei Doppelstunden kommen Gastreferenten zu Wort. Im ersten Termin, am 21.6.2018, führen Vertreter von IBM die KI-Systeme Watson und Ross life vor. Im zweiten Termin, am 28.6.2018, hält Rechtsanwalt Martin Kurtze von der Siemens AG einen Vortrag zum Thema „Legal-Tech-Tools auf dem Weg in den Berufsalltag der Rechtsabteilung.“ Schließlich werden im dritten und letzten Termin, am 5.7.2018, die Mitarbeiter des Deutschen Bundeshöchstleistungsrechenzentrum Stuttgart (HLRS), Dr. Alexey Cheptsov und Raoul Schönhof, eine Einführung in die Grundlagen der rechenunterstützten KI-Aufgaben geben. Aus dem Inhalt der Vorlesung sei beispielhaft genannt:
  • Einführung in die Welt von Legal-Tech

  • Möglichkeiten und Grenzen der Digitalisierung der juristischen Prozesse und des juristischen Denkens insbesondere in der Praxis von Anwalt und Notar

  • Vorstellung verschiedener Methoden von Legal-Tech-Tools und Überblick über Entwicklungen in USA, UK und Deutschland

  • Erläuterung konkreter Tools, wie z.B. Kira, contractorcheck, Litax, usableprivacypolicy, Diskussion der Blockchaintechnologie am Beispiel des deutschen Grundbuches

  • Möglichkeiten und Grenzen von KI-Systemen und die Utopie eines Richterautomaten

  • Die klassische Technik der juristischen Falllösung/Klausurbearbeitung

  • Das juristische Denken nach der klassischen juristischen Methodenlehre

  • Grundprobleme jeder juristischen Methodenlehre

  • Sprachphilosophische und wissenschaftstheoretische Herausforderungen

  • Uneinheitliche Vorstellungen von juristischem Denken nach dem linguistic turn

  • Einfache Erläuterung der Grundlagen der Logik (Syllogistik, Klassenlogik, Aussagenlogik und Prädikatenlogik erster Stufe, Hinweise auf mehrwertige Logik, Fuzzy-Logik, Quantenlogik, Deontische Logik) mit Bezügen zur Rechtslogik

  • Grenzen der Logik (Fluch der Dimensionalität und Unvollständigkeitssätze)

  • Erste Schritte zur Programmierung in Java

  • Triviale automatisierte Prüfung eines Anspruches nach § 985 BGB mit Java

  • Das Problem der Formalisierung von juristischer Sprache und juristischen Prozessen

  • Die Vision eines (non supervised ML KI) Richterautomaten

Zusätzliche Informationen

Institution: Zentralinstitut für Wissenschaftsreflexion und Schlüsselqualifikationen (ZiWiS)
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