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  VL-AM LitG1: Gaben, Opfer- und Tauschhandlungen in der mittelalterlichen Literatur (Vorl.) [Import]

Dozent/in
Prof. Dr. Katharina Philipowski

Angaben
Vorlesung
2 SWS, ECTS-Studium, ECTS-Credits: 3
LAFV, LAFN, Magister, Bachelor, Sprache Deutsch
Zeit und Ort: Mo 10:00 - 12:00, KH 1.019
ab 24.10.2011

Voraussetzungen / Organisatorisches
Weitere Informationen auf der Homepage des Departments.

Inhalt
Gaben, Opfer- und Tauschhandlungen in der mittelalterlichen Literatur
Die Bedeutung von Tausch- und Geschenkhandlungen ist jedem Menschen unmittelbar vertraut. Wir alle kennen die Verpflichtung, die uns aus einem Geschenk erwächst, wir kennen das Gefühl, in der Schuld von jemandem zu stehen und empfangene Gaben erwidern zu müssen. Gaben können nicht nur erfreuen, sondern auch kränken, sogar terrorisieren. Das Mittelalter hat – wie jede Kultur, in der Beziehungen noch nicht durch Verträge und Gesetze geregelt sind – komplexe Formen des Gabentauschs ausgebildet, die durchweg symbolisch besetzt sind: Nahezu alle Arten von Beziehungen werden durch spezifische Gabenhandlungen symbolisiert, etwa die Beziehung zwischen Liebenden, Herr und Vasall, Fürst und Spielmann, zwischen Freunden, aber auch zwischen Gott und dem Gläubigen. Das Vermögen, soziale Bande zu stiften oder zu festigen, besitzt die Gabe jedoch nur dann, wenn sie sich nicht als ‚Kauf’ präsentiert: Ein Fürst, der sich das Lob des Spielmanns einfach ‚kauft’, ist nicht preiswürdig, eine Dame, die sich einer Liebesgabe wegen hingibt, verachtenswert, und natürlich kann man auch Gottes Barmherzigkeit nicht durch gute Taten ‚kaufen’. Wodurch aber unterscheidet sich eine Gabe von einem Tausch? Manche Gabentheoretiker meinen, dass die Gabe bereits dadurch zum Tausch werde, dass sie erwidert wird; dann wäre allein das Selbstopfer eine ‚echte’ Gabe, weil es nicht erwidert oder ‚vergolten’ werden kann. Wir werden die Ideologie des Schenkens, Tauschens und Gebens in der mittelalterlichen Literatur anhand unterschiedlicher Textsorten (wie Legenden, didaktischen Texten, Brautwerbungsepen, dem Artusroman, Märenliteratur und der Spruchdichtung etc.) untersuchen, sodass die Vorlesung auch einen Querschnitt durch die literarischen Gattungen des Mittelalters darstellt.

Empfohlene Literatur
Die entsprechenden Primärtexte werden zu Beginn der Vorlesung durch einen Vorlesungsplan bekannt gegeben. Zur Vorbereitung kann gelesen werden: Iris Därmann: Theorien der Gabe zur Einführung. Hamburg 2010 oder Maurice Godelier: Das Rätsel der Gabe. Geld, Geschenke, heilige Objekte. München 1999.

ECTS-Informationen:
Credits: 3

Zusätzliche Informationen
Maximale Teilnehmerzahl: 180
Für diese Lehrveranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.
Die Anmeldung erfolgt von Montag, 5.9.2011 bis Montag, 31.10.2011 über: mein Campus.

Institution: Seniorenstudium
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