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Interdisziplinäres Seminar Medizingeschichte/Alte Geschichte: Wahlpflichtfach im 1. Studienabschnitt " Medizin und Gesellschaft in der römischen Kaiserzeit - Galen und seine Patient/innen" (V-PS18) [Import]
- Dozentinnen/Dozenten
- Prof. Dr. Hans-Ulrich Wiemer, Prof. Dr. med. Karl-Heinz Leven
- Angaben
- Seminar
3 SWS, benoteter Schein, ECTS-Studium, ECTS-Credits: 2,5
für Anfänger geeignet, Frühstudium, 1. Studienabschnitt, Sprache Deutsch, 12 Plätze für Studierende der Medizin
Zeit und Ort: Mi 16:15 - 17:45, großer SR IGdM; Bemerkung zu Zeit und Ort: Die Veranstaltung findet im Seminarraum (2.OG) in der Glückstraße 10 statt.
- Voraussetzungen / Organisatorisches
- Für Studierende der Medizin besteht die Möglichkeit, einen benoteten Wahlpflichtschein zu erwerben.
- Inhalt
- Wer in der römischen Kaiserzeit etwas für seine Gesundheit tun wollte, konnte aus einem sehr großen Angebot wählen. Ärzte waren nur eine Gruppe von Spezialisten unter mehreren, die versprachen, Gesundheit erhalten, Leiden lindern und Krankheiten heilen zu können. Aber auch die Ärzte selbst bildeten weder in sozialer noch in medizinischer Hinsicht eine Einheit; einen Konsens über Diagnosen und Therapien gab es nicht. Der heute berühmteste dieser Ärzte war Galen aus Pergamon (129-ca. 210 n.Chr.), der seit ca. 162 n. Chr. (mit kurzen Unterbrechungen) bis zu seinem Tode in Rom wirkte. Dieser andauernde Ruhm entspricht durchaus dem Bild, das Galen, der zeitweise Kaiser Marc Aurel (161-180 n. Chr.) behandelte, von sich selbst gezeichnet hat: Er sah sich selbst als den größten aller lebenden und toten Ärzte, im Rang gleich dem Hippokrates.
Dass diese Selbstdarstellung, die zu Lebzeiten keineswegs unumstritten
war, sich bei der Nachwelt durchgesetzt hat, liegt vor allem daran, dass Galen ein außerordentlich versierter und produktiver Schriftsteller war; sein Werk, das umfangreichste erhaltene aus der Antike, umfasst medizinische Fachtexte, Fallschilderungen, philosophische Erörterungen, biographische Skizzen und Kommentare. Kein anderer antiker Arzt gewährt uns vergleichbare Einblicke in sein Denken und Handeln.
Im Seminar wird die Entwicklung der griechischen Medizin im kaiserlichen Rom im sozialhistorischen Kontext betrachtet: Es geht um die Stellung der Ärzte in der Gesellschaft, ihr Verhältnis zu den Kollegen, also um Konkurrenz und Polemik, ihren Umgang mit den Patient/innen, aber auch um die soziale Position, die Besorgnisse und Erwartungen der Patient/innen selbst.
- Empfohlene Literatur
- HANKINSON, R.J. (Hg.): The Cambridge companion to Galen. Cambridge 2008.
KOLLESCH, J./NICKEL, D.: Bibliographia Galeniana. Die Beiträge des 20.
Jahrhunderts zur Galenforschung, ANRW 2, 37, 2 (1994), 1351-1420;
2063-2070.LEVEN, K.-H. (Hg.): Antike Medizin. Ein Lexikon. München 2005.
MATTERN, S.P.: Galen and the Rhetoric of Healing. Baltimore 2008.
NUTTON, V. (Hg.): The Unknown Galen, London 2002.
NUTTON, V.: Ancient
Medicine. London, New York 2004. SCHLANGE-SCHÖNINGEN, H.: Die römische
Gesellschaft bei Galen. Biographie und Sozialgeschichte. Berlin 2003.
- ECTS-Informationen:
- Credits: 2,5
- Zusätzliche Informationen
- Erwartete Teilnehmerzahl: 20, Maximale Teilnehmerzahl: 25
www: http://www.igem.med.uni-erlangen.de/studium-und-lehre/wahlpflichtfach/galen
- Institution: Seniorenstudium
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