Mittagsvorträge „Jenseits des Tellerrands“,
Mittwochs, 12.15-13 Uhr, Senatssaal im Erlanger Kollegienhaus (Raum 1.011), Universitätsstr. 15Ab 31.Oktober 2012, jeweils mittwochs, 12.15-13.00 Uhr, Senatssaal im Erlanger Kollegienhaus (Raum 1.011), Universitätsstraße 15
"Gegen keine sind wir rat- und machtlos ..." - Unheilbare Krankheiten in
historischer Perspektive
31. Oktober 2012
Prof. Dr. med. Karl-Heinz Leven, Direktor des Instituts für Geschichte
und Ethik der Medizin der Universität Erlangen-Nürnberg
"Unheilbare" Krankheiten bilden seit jeher eine besondere
Herausforderung für die Medizin; Professor Karl-Heinz Leven, Direktor
des Instituts für Geschichte und Ethik der Medizin erörtert in seinem
Vortrag am 31. Oktober 2012, dem Auftakt der Vorlesungsreihe "Jenseits
des Tellerrands", wie sich seit der Antike die Vorstellung von
"unheilbaren" Krankheiten wandelte und welche Strategien die Medizin
gegen sie entwickelte.
Hygiene - Macht - Moral
Gesundheitspolitik im frühmodernen Nürnberg
14. November 2012
PD Dr. phil. Fritz Dross, Lehrstuhl für Geschichte der Medizin
Hygiene – Macht – Moral
Gesundheitspolitik im frühmodernen Nürnberg
Man kann sich durchaus trefflich darüber streiten, ob für den Zeitraum vom 15. bis zum 18. Jahrhundert in den Städten des Römischen Reiches sinnvoll von einer "Gesundheitspolitik" gesprochen werden kann. Ganz grundsätzlich beanspruchten die frühneuzeitlichen Obrigkeiten einen ganz umfassenden Regulierungsanspruch über im Prinzip sämtliche Bereiche des öffentlichen Lebens; die Klärung der Konflikte zwischen verschiedenen Berufsgruppen (Ärzte, Bader, Barbiere, Apotheker) kann ebenso gut als Gewerbe-, wie als Gesundheitspolitik gefasst werden, die Organisation des Hospital- und Fürsorgewesen löste sich nur langsam von mittelalterlichen Vorstellungen des Almosens und Maßnahmen zur Stadtreinigung sind freilich nicht an Maßstäben einer bakteriologisch begründeten Hygiene zu messen. Der Vortrag möchte einzelne Maßnahmen aus der Reichsstadt Nürnberg vorstellen und diskutieren, inwiefern sich daraus nach zeitgenössischen sowie nach heutigen Begriffen ein Gesundheitsbegriff ergibt, der als Kernziel politischen Handelns der Frühmoderne begriffen werden kann.
Menschenwürde der Embryonen?
Der moralische Status am Lebensanfang
28.November 2012
Dr. Stefan Lorenz Sorgner, Professur für Ethik in der Medizin
Die Fronten in der Debatte um den moralischen Status des ungeborenem Lebens sind verhärtet. Katholischen Positionen, wie der von Robert Spaemann, stehen naturalistische, wie diejenige von Peter Singer, gegenüber. Sorgner stellt im Rahmen seines Vortrags eine Position vor, die die Verdienste einer traditionellen Menschenwürde-Position berücksichtigt, gleichzeitig aber auch naturwissenschaftliche Erkenntnisse, die Norm der negativen Freiheit und soziologische Studien einbezieht.
Informationen:
Prof. Dr. Karl-Heinz-Leven, Tel.: 09131/85- 22094, karl-heinz.leven@gesch.med.uni-erlangen.de