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  Soziologie der Behinderung

Dozent/in
Florian Öchsner, M.A.

Angaben
Proseminar
2 SWS
Zeit und Ort: Mi 14:15 - 15:45, 05.013

Inhalt
„Behinderung ist ein wissenschaftlich und soziologisch nicht gut erschlossenes Thema,“ konstatiert Jörg Michael Kastl 2017 in seiner „Einführung in die Soziologie der Behinderung“. Angesichts der hohen Verbreitung körperlicher, geistiger und seelischer Schädigungen mag das zunächst überraschen: Die WHO stuft 15% der Weltbevölkerung als behindert ein. Körperliche und kognitive Beeinträchtigungen wie etwa Gedächtnisverlust, Einschränkungen beim Gehen oder Sehen gehören zumindest im letzten Lebensabschnitt zu den Normalfällen menschlicher Erfahrung.

Doch will man klären was unter Behinderung gefasst wird, stößt man schnell auf die Komplexität des Themas: Zu bedenken ist das Verhältnis zu Krankheit und Lebensalter ebenso wie Fragen nach Körpernormen, Stigmatisierungen, Fähig-Sein und Teilhabe(beschränkungen) – also immer auch die Frage danach, was als normal gilt. Was unter Behinderung verstanden und wie damit umgegangen wird, variiert je nach sozialem und kulturellem Kontext. Eine Soziologie der Behinderung beschäftigt sich deshalb auch mit (institutionellen, rechtlichen, ökonomischen) Anforderungen der Mehrheitsgesellschaft, deren Normen, Werten und Ausschlussmechanismen, ohne dabei die physische Kontingenz des (geschädigten) Körpers zu vernachlässigen.

In dem Seminar wollen wir uns systematisch der Frage nähern, wie Schädigungen im körperlichen seelischen und geistigen Bereich mit sozialen Verhaltensweisen und sozialen Verhältnissen verschränkt sind. Hierzu setzen wir uns mit Grundlagen- und aktuellen Texten der „Soziologie der Behinderten“, „Soziologie der Behinderung“ und der „Disability Studies“ auseinander. Wir werden wissenschaftliche Diskussionen rund um die Begriffsbildung nachvollziehen, um uns ein Instrumentarium zum besseren Verständnis des Phänomens Behinderung anzueignen. Dabei sollen unterschiedliche Forschungsperspektiven (interaktionistische, intersektionale, materialistische, phänomenologische, sozialkonstruktivistische u.a.) kritisch in den Blick genommen werden, um Themenkomplexe wie Behindertenfeindlichkeit, Behinderung und Soziale Ungleichheit, Inklusion und Normalisierung besser deuten und diskutieren zu können.

Empfohlene Literatur
• Cloerkes, Günther (2007): Soziologie der Behinderten. Eine Einführung, Heidelberg: Universitätsverlag Winter
• Kastl, Jörg Michael (2017): Einführung in die Soziologie der Behinderung, 2., völlig überarbeitete und erweiterte Auflage Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften

Zusätzliche Informationen
Maximale Teilnehmerzahl: 35
Für diese Lehrveranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.
Die Anmeldung erfolgt von Montag, 26.3.2018, 8:00 Uhr bis Sonntag, 22.4.2018, 24:00 Uhr über: mein Campus.

Institution: Institut für Soziologie
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