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  Welt(un)Ordnung: Geschichte, Konzepte und Theorien der Internationalen Beziehungen seit 1945

Dozent/in
Dr. Alexander Niedermeier

Angaben
Proseminar
, ECTS-Studium
Bachelor, Sprache Deutsch, 4 ECTS (alte PO), 5 ECTS (neue PO)
Zeit und Ort: Di 10:15 - 11:45, KH 0.024

Voraussetzungen / Organisatorisches
Die regelmäßige Teilnahme an allen Teilen der Veranstaltung ist für alle Studierende verpflichtend. Der Leistungsnachweis wird über die erfolgreiche Mitarbeit, Referat und Hausarbeit erworben. Die Veranstaltung ist Teil des IB-Moduls Die Anmeldung für die Veranstaltung erfolgt per E-Mail beim Dozenten

Inhalt
Die internationalen Beziehungen seit dem Zweiten Weltkrieg haben in nur wenigen Jahrzehnten einen Wandel der Polarität von bi- über uni- zu multipolar durchlaufen. Die vermeintliche Übersichtlichkeit der klaren Blockbildung zwischen Ost und West während des Kalten Krieges ist einer globalen Lage gewichen, welche von einer Vielzahl von staatlichen wie nicht-staatlichen Akteuren bestimmt wird, die ihrerseits von teils höchst unterschiedlichen ideologischen, kulturell-religiösen und materiellen Motivationen angetrieben werden. Im Zuge dieser realhistorischen Entwicklungen mussten sich auch die theoretischen Erklärungsansätze anpassen. Somit finden wir in den Internationalen Beziehungen ein Nebeneinander von Theorien und Konzepten, welche es zu verstehen und sortieren gilt, um sie für ein Verständnis der heutigen Welt nutzbar zu machen. Hierzu soll das Seminar einen Beitrag leisten. Dabei soll aufgezeigt werden, wie die heutige globale Lage aus den Prozessen der letzten Jahrzehnte heraus entstanden ist und welche konkreten Hypotheken bei der Analyse gegenwärtiger Konflikte zu berücksichtigen sind. Ferner soll untersucht werden, wie sich das Fach und seine Analyseansätze sich dabei entsprechend weiterentwickelt haben. Hierbei zeigt sich auch, dass die Ära des Kalten Krieges keineswegs so geregelt und stabil war, wie in der Retrospektive oft behauptet und von der Theorie prognostiziert wird. Vielmehr haben eine Vielzahl von Phänomenen wie etwa Stellvertreterkriege die Konfliktlagen nur in anderen Formen gegossen. Auch die mit dem Ende des Kalten Krieges verbundenen Hoffnungen auf ein „Ende der Geschichte“ (Fukuyama), bei dem sich die liberale Demokratie als der endgültige Sieger der historischen Entwicklung herausgebildet habe, konnten nicht erfüllt werden. Vielmehr befinden wir uns in einem Umbruchprozess, dessen Ausgang nicht abzusehen ist, und in welchem Huntingtons Thesen eines Konfliktes zwischen unterschiedlichen Kulturen sich zumindest in Teilen zu bestätigen scheint. Doch auch hier ist die Lage komplexer, innerstaatliche Konflikte und die völlige Auflösung von Staaten mit ihren Implikationen wie internationaler Terrorismus führen zu internationalen Bedrohungslagen. Zugleich führt der relative wie absolute Machtzugewinn von Staaten wie Russland und China zur Verbreitung nicht-demokratischer Herrschaftsmodelle von Lateinamerika bis Afrika. Insgesamt scheint die vertraute Ordnung des Kalten Krieges nicht der von Bush proklamierten New World Order gewichen zu sein, sondern einer neuen Weltunordnung, in der es sich erst einmal zurechtzufinden gilt. Hierzu ist es wichtig, das verfügbare Instrumentarium zu nutzen, um die gegenwärtigen globalen Konflikte und Bedrohungen zu systematisieren und zu analysieren, um so mögliche Strategien zu entwickeln, mit diesen umzugehen.

Empfohlene Literatur
Bell/Gilbert (2016): The World Since 1945: An International History, Bloomsbury. Lundestad (2014): East, West, North, South: International Relations Since 1945, 7th Edition, SAGE. McWilliams/Piotrowski (2014): The World Since 1945: A History of International Relations, 8th Ed, Lynne Rienner. Miller/Wich (2011): Becoming Asia: Change and Continuity in Asian International Relations Since World War II, Stanford: Stanford University Press. Reynolds (2001): One World Divisible: A Global History Since 1945, Penguin. Sylvest/Munter (2016): The Politics of Globality Since 1945: Assembling the Planet, Taylor & Francis. Young/Kent (2013): International Relations Since 1945, 2nd Edition, Oxford: OUP.

ECTS-Informationen:
Title:
Global (Dis)Order: History, Concepts and Theories of International Relations Since 1945.

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 20, Maximale Teilnehmerzahl: 30
Für diese Lehrveranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.
Die Anmeldung erfolgt über: persönlich beim Dozenten

Institution: Institut für Politische Wissenschaft
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