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  Südafrika vor den Präsidentschaftswahlen

Dozent/in
Dr. Thorsten Winkelmann

Angaben
Proseminar
2 SWS, ECTS-Studium
für Anfänger geeignet, Bachelor, Sprache Deutsch, 4 ECTS (alte PO), 5 ECTS (neue PO)
Zeit und Ort: Einzeltermine am 17.10.2017 14:00 - 15:00, 00.012; 17.11.2017, 18.11.2017, 19.11.2017 9:15 - 16:45, 05.013

Voraussetzungen / Organisatorisches
• Regelmäßige, aktive Teilnahme • Übernahme eines Referats • Hausarbeit

Inhalt
Der G20-Gipfel 2017 in Hamburg will u.a. in afrikanischen Staaten die Rahmenbedingungen für wirtschaftliche und soziale Entwicklung ausbauen, wiewohl die stärkste Ökonomie auf dem Kontinent – Südafrika – seit geraumer Zeit schwächelt. Neben fallenden Rohstoffpreisen werden hierfür vor allem endogene Ursachen verantwortlich gemacht: Der seit 1994 regierende African National Congress ist durch zahlreiche Korruptionsaffären geschwächt, während die Regierungsführung von Präsident Jacob Zuma mit seinen häufigen Skandalen ebenfalls für wachsenden Unmut innerhalb der Bevölkerung sorgt. Zumas „tribal model of democracy“ widerspricht nicht nur den demokratischen Grundidealen, die in den 1990er Jahren beim Übergang von der weißen Minderheitenherrschaft zur Mehrheitsherrschaft beschworen und in der Verfassung von 1996 niedergelegt worden sind, sondern hat eine veritable Günstlingswirtschaft entstehen lassen. Begünstigt durch gesetzliche Quotenregelungen erhalten vor allem Vertraute des Präsidenten Zugang zu Stellen in Wirtschaft und Verwaltung („Affirmative Action“, „Black Economic Empowerment“). Nomenklatura-Praktiken, die seit dem Machtantritt Jacob Zumas als herrschaftssicherndes Instrument an Bedeutung gewinnen, haben die Plünderung des Staates zur Folge und drohen im zeitlichen Verlauf – wie auch zahlreiche Beispiele auf dem afrikanischen Kontinent belegen – zu einem autoritären Einparteiensystem zu tendieren, innerhalb dessen Staat und Partei verschmelzen. Konsequenz hieraus sind u.a. größer werdende Defizite bei der Bereitstellung öffentlicher Leistungen, denn insbesondere in den staatlich kontrollierten Unternehmen breiten sich klientelistische Netzwerke aus. Ein solches bis zum „state-capture“ reichendes ausgeklügeltes Patronagesystem belastet nicht nur den Staatshaushalt und verschärft die ohnehin schon unzureichende Versorgung mit öffentlichen Dienstleistungen, sondern führt auch zu gesellschaftlichen Gegenreaktionen in Form von alltäglichen wie landesweiten „Service Delivery Protests“. Von dieser „Rebellion der Armen“ profitieren radikale Kräfte wie die Economic Freedom Fighters (EFF), die – nach Vorbild Venezuelas – für ein radikales Umverteilungskonzept plädieren inklusive entschädigungslose Landenteignung weißer Farmer und die Verstaatlichung von Schlüsselindustrien im Minen- und Bankensektor. Dadurch werden nicht nur die Ränder der ohnehin hochgradig fragmentierten Gesellschaft und deren durchaus als extremistisch einzustufenden Interessenvertretungen weiter gestärkt, sondern auch das politische Erbe Nelson Mandelas verspielt. Vor diesem Hintergrund beabsichtigt das Seminar einen umfassenden Überblick über die wichtigsten historischen Entstehungsphasen des modernen Südafrikas zu werfen. Dabei wird die schwierige Phase der Transformation, also des Übergangs von der Apartheid zur Demokratie genauso zu thematisieren sein, wie die institutionellen Merkmale des politischen Systems. Neben aktuellen innenpolitischen Problemen wie Armut, Korruption und den Fliehkräften der südafrikanischen Gesellschaft, steht vor allem die 2019 endende Präsidentschaft Jacob Zumas im Mittelpunkt.

Empfohlene Literatur
• de la Fontaine, Dana et al. (Hrsg.): Das politische System Südafrikas, 2017. • Winkelmann, Thorsten; Noller, Jost F.: Nur wenig Veränderung: Die Parlamentswahlen in Südafrika vom 7. Mai 2014, in: Zeitschrift für Parlamentsfragen 1/2015, S. 166-182. • Winkelmann, Thorsten: Länderporträt: Südafrika, in: Uwe Backes et al. (Hrsg.): Jahrbuch Extremismus & Demokratie 2011, S. 204-237

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 20, Maximale Teilnehmerzahl: 25
www: https://www.studon.fau.de/crs1933758.html
Für diese Lehrveranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.
Die Anmeldung erfolgt von Dienstag, 1.8.2017 bis Sonntag, 15.10.2017 über: StudOn.

Institution: Institut für Politische Wissenschaft
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