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  Natur und Naturrecht in der Politischen Philosophie

Dozent/in
Dr. Eva Odzuck

Angaben
Proseminar
2 SWS, Anwesenheitspflicht, ECTS-Studium
für Anfänger geeignet, Bachelor, Sprache Deutsch, 4 ECTS (alte PO), 5 ECTS (neue PO). Bitte melden Sie sich bei Interesse per Email an: Eva.Odzuck@fau.de
Zeit und Ort: Mi 14:15 - 15:45, 05.013

Voraussetzungen / Organisatorisches
  • Regelmäßige Lektüre und Beantwortung von Bearbeitungsfragen zum Text vor der jeweiligen Sitzung
  • Anfertigung von zwei Exzerpten

  • Abschlussklausur

Inhalt
Der Rekurs auf Natürlichkeitsargumente spielt in der gegenwärtigen bioethischen und –biopolitischen Argumentation eine herausgehobene Rolle, und veranlasste bspw. den britischen Nuffield Council on Bioethics zur Einsetzung einer Arbeitsgruppe, die u.a. die folgenden Fragen untersuchte: Ist es sinnvoll, möglich oder zielführend, bestimmte Praxen und Techniken (etwa neue Fortpflanzungstechnologien, Genome Editing, etc.) als „unnatürlich“ zu bezeichnen und damit normative Schlussfolgerungen, wie etwa ein Verbot oder eine vorsichtige Haltung, zu verbinden? Oder dient der Rekurs auf „Natur“, wie vielfach vermutet wird, umgekehrt nur dazu, religiöse Grundannahmen zu verschleiern und sich der wissenschaftlichen Begründungpflicht zu entziehen?
Das Seminar setzt bei diesem hochaktuellen biopolitischen Zusammenhang an und untersucht davon ausgehend das Naturrechtsdenken in der politischen Philosophie. Die Idee der Natur spielte in der griechischen Antike eine zentrale Rolle für die Entstehung der politischen Philosophie: In der Auseinandersetzung mit der Sophistik konzipieren Platon und Aristoteles ein erstaunlich flexibles Naturrecht, welches dem Konventionalismus der Sophistik die Vorstellung eines „von Natur aus Rechten“ gegenüberstellt und damit die Möglichkeit einer kritischen Bewertung und Beurteilung bestehender Gesetze schafft. Das Seminar verfolgt die Entstehung des Naturrechtsgedankens in der politischen Philosophie der Antike und seine Transformationen in der Stoa, im mittelalterlichen Denken und in der Neuzeit und verfolgt zwei Ziele: Zum Einen soll es darum gehen, wichtige Transformationen und Veränderungen im naturrechtlichen Denken nachzuzeichnen. Während „Natur“ in der klassischen politischen Philosophie primär ein Begriff der Unterscheidung war und nach der jeweiligen Spezifik verschiedener „Naturen“ fragte, wird „Natur“ im stoischen Kontext zur Totalität des Seins, die von einem einheitlichen Gesetz beherrscht wird, und im neuzeitlichen Kontext zu etwas feindlichem und unverständlichem, was beherrscht und kontrolliert werden muss (vgl. Hobbes’scher Naturzustand). Zum Zweiten verfolgt das Seminar das Ziel, wesentliche Funktionen, Grenzen und Gefahren naturrechtlichen Denkens für politische Argumentationszusammenhänge aufzuzeigen und die Frage zu beantworten, ob – und wenn ja – welche Art von naturrechtlichem Denken für die Aufrechterhaltung und Weiterentwicklung liberaler Demokratien notwendig ist. Das Seminar ist als Lektürekurs konzipiert: Eigenständige Vorbereitung der Texte anhand von Vorbereitungsfragen und die Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit und Präsentation der Lektüreeindrücke im Plenum werden vorausgesetzt!

Empfohlene Literatur
Wird in der ersten Sitzung bekannt gegeben

ECTS-Informationen:
Title:
Nature and Natural Right in Political Philosophy

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 20, Maximale Teilnehmerzahl: 25
Für diese Lehrveranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.
Die Anmeldung erfolgt über: persönlich beim Dozenten

Institution: Institut für Politische Wissenschaft
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