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  Öffentliche Investitionen und gesellschaftliche Gegenreaktionen

Dozent/in
Dr. Thorsten Winkelmann

Angaben
Hauptseminar
Online
2 SWS, Anwesenheitspflicht, ECTS-Studium, ECTS-Credits: 5
für Anfänger geeignet, Bachelor, Sprache Deutsch, Aufgrund der momentanen Situation wird das Seminar digital via Zoom stattfinden.
Zeit: Mi 16:15 - 17:45, Zoom-Meeting

Voraussetzungen / Organisatorisches
• Regelmäßige, aktive Teilnahme
• Übernahme eines Referats
• Hausarbeit
• Anmeldung: Stud-on

Inhalt
Es scheint eine Art von Naturgesetz zu sein – wo die öffentliche Hand baut, laufen nicht nur Kosten aus dem Ruder und Zeitpläne werden nicht eingehalten, sondern es regt sich gesellschaftlicher Widerstand gegen derartige Bauvorhaben. In der Praxis sind nämlich nicht nur die im breiten Mediendiskurs thematisierten Großprojekte wie Stuttgart 21, Berlin, Brandenburg International (BBI) oder die mit dem Netzausbau verbundenen Projekte umstritten, vielmehr nahezu jedes Windrad und Straße, im Grunde genommen fast alle staatliche Infrastrukturmaßnahmen.
Im Seminar wollen wir uns umfassend mit der Infrastrukturpolitik auseinandersetzen, die mit den Schlagworten Kostenexplosion, Terminüberschreitungen, Bürgerproteste, Liberalisierung und Europäisierung nur unzureichend erfasst werden kann. Zu klären ist dabei u.a., warum öffentliche Vorhaben selten den vereinbarten Kosten- und Terminrahmen einhalten. Interessant erscheint darüber hinaus, warum öffentliche Vorhaben auf solch gesellschaftliche Widerstände stoßen, während andere soziale Missstände kaum Proteste auslösen. Entsteht hier – so ist zu fragen – eine neue außerparlamentarische Opposition, die NIMBY-Mentalität kultiviert und Verständnis ausschließlich von der Gegenseite erwartet, oder sind die Proteste eher temporärer Natur lokal Betroffener? Damit kommen Anschlussfragen in den Blick: Warum ist die öffentliche Hand immer weniger in der Lage, einen Zustimmung und Akzeptanz erzeugenden Entscheidungsprozess zu institutionalisieren und wie verhalten sich repräsentativ-demokratische Entscheidungsverantwortung und plebiszitär-demokratische Entscheidungsbeteiligung zueinander? Mehr noch; lassen sich öffentliche Infrastrukturvorhaben überhaupt noch umsetzen angesichts einer Mediendemokratie, die vermehrt an einer emotionalisierten Darstellungs- denn an einer ernstzunehmenden Entscheidungspolitik interessiert zu sein scheint und, die noch so kleinbürgerlich-mosernde Proteste medial aufbereitet und einer inflationären Empörungsökonomie Vorschub leistet?

Empfohlene Literatur
• Stock, Wilfried; Bernecker, Tobias: Verkehrsökonomie, Wiesbaden 2014.
• Momberg, Robert: Theorie und Politik der Infrastruktur unter Berücksichtigung institutionen- und politik-ökonomischer Einflussfaktoren, Frankfurt am Main 2000.
• Golz, Hans-Georg (ed.): Demokratie und Beteiligung, in: Aus Politik und Zeitgeschichte 44-45/2011.

ECTS-Informationen:
Title:
Protest against Infrastructure

Credits: 5

Prerequisites
Credits: 5

Zusätzliche Informationen
Schlagwörter: https://www.studon.fau.de/crs3240493.html
Erwartete Teilnehmerzahl: 15, Maximale Teilnehmerzahl: 20
Für diese Lehrveranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.
Die Anmeldung erfolgt von Mittwoch, 26.8.2020 bis Donnerstag, 5.11.2020 über: StudOn.

Institution: Institut für Politische Wissenschaft
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