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Vorlesungsverzeichnis >> Philosophische Fakultät und Fachbereich Theologie (Phil) >>

  Das Politische System der Philippinen

Dozent/in
Prof. Dr. Howard Loewen

Angaben
Proseminar
2 SWS, ECTS-Studium
für Anfänger geeignet, Bachelor, Sprache Deutsch, 4 ECTS (alte PO), 5 ECTS (neue PO)
Zeit und Ort: Mi 14:15 - 15:45, 00.3 PSG

Inhalt
30 Jahre nach dem Sturz des Diktators Ferdinand Marcos durch eine demokratische Revoluti-on im Jahre 1986 – People Power genannt – fanden im Mai 2016 Präsidentschaftswahlen statt, die das Ende der Amtszeit von Benigno Aquino III markierten und und die Übernahme der Amtsgeschäfte durch den neuen Präsidenten Rodrigo Duterte einleiteten. Eine wesentliche Errungenschaft der Mutter Benignos, Corazon Aquino, die von 1986 bis 1992 regierte, war die Restauration der unter Marcos aufgelösten demokratischen Institutionen und Prozeduren. Insgesamt wurden seit dem Übergang von der Diktatur zur Demokratie sechs Präsidentschaftswahlen, neun Kongresswahlen sowie 18 Lokal- bzw. Dorfwahlen abgehalten.
Obschon das politische System der Philippinen mit der Herausbildung eines formalen Institu-tionengefüges und der Durchführung freier Wahlen die strukturellen und prozeduralen Mini-malanforderungen, welche an eine Demokratie gestellt werden, erfüllt, müssen weitere Be-dingungen erfüllt sein, um von einer krisenresistenten und stabilen Demokratie sprechen zu können. Deshalb stellt sich die Frage, ob es in den Philippinen gelungen ist, eine krisensichere und funktionstüchtige Demokratie zu installieren und welche Probleme einer dauerhaften Stabilisierung und Konsolidierung des politischen Systems entgegenstehen. Nach Befunden der politikwissenschaftlichen Transformationsforschung, die sich der Analyse von Ursachen und Verläufen politischer Systemwechsel vom Autoritarismus zur Demokratie widmet, wird die Stabilisierung einer Demokratie als demokratische Konsolidierung bezeichnet. Der Begriff der Konsolidierung ist in der Systemwechselforschung jedoch nicht unumstritten und wird insofern uneinheitlich konzeptualisiert.
Im ersten Teil des Hauptseminars wird daher nach einer kurzen Einführung in die neuere Transformationsforschung die Frage geklärt, welches Demokratieverständnis den weiteren Ausführungen zugrunde gelegt werden kann und was unter demokratischer Konsolidierung zu verstehen ist. Aus dieser Begriffsabgrenzung geht der theoretische Bezugsrahmen hervor. Dieser besteht aus einem Modell der demokratischen Konsolidierung, das eine Analyse der unterschiedlichen Ebenen eines politischen Systems ermöglicht, sie in Beziehung zueinander setzt und somit Entstehungs- und Verlaufsmuster des demokratischen Transformationsprozes-ses miteinbezieht. Hieraus ergeben sich das methodische Gerüst und spezifische Fragestellun-gen für das weitere Vorgehen.
In einem zweiten Schritt gilt es die historischen Entwicklungslinien des politischen Systems der Philippinen nachzuzeichnen. Dabei werden insbesondere die Kolonialphase unter den Spaniern und den Amerikanern, die Einführung demokratischer Institutionen und Prozesse vor und nach der Unabhängigkeit im Jahre 1946, die autoritäre Phase unter Marcos, die Phase des Übergangs zur Demokratie sowie die wesentlichen politischen Entwicklungen unter den Präsidenten Aquino, Ramos, Estrada, Arroyo, Benigno Aquino III sowie Rodrigo Duterte analysiert. Drittens werden die sozialen und ökonomischen Rahmenbedingungen politischer Entwicklung dargestellt. Viertens geht es um die Analyse der demokratischen Konsolidierung in den Philippinen mit Hilfe des oben genannten Mehrebenenmodells. Gegenstand der Betrachtung sind Verfassungsinstitutionen (Legislative, Exekutive, Judikative), politische Parteien, Vetoakteure wie Militärrebellen, kommunistische Guerilla und muslimische Separatisten, zivilgesellschaftliche Akteure wie Gewerkschaften, Verbände und Nicht-Regierungsorganisationen sowie die Leistungsbilanz der Demokratie in den Politikfeldern Steuerreform, Landreform und Außenpolitik.
Ziel der Veranstaltung ist es, die Konsolidierung der philippinischen Demokratie auf den verschiedenen Teilebenen des demokratischen Systems zu untersuchen und ihren spezifischen Beitrag zur Konsolidierung desselben zu ermitteln. Erst dadurch werden differenzierte Aussagen über den Konsolidierungsprozess ermöglicht, die zwischen Faktoren, welche die Konsolidierung behindern und solchen, die sie fördern, unterscheiden können.

Empfohlene Literatur
Atiera, Maria Ela T. (Hrsg.) (2013), Introduction to Philippine Politics, Quezon City: University of the Philippines Press. Loewen, Howard (2017), Das politische System der Philippinen. Wiesbaden: Springer VS.
Morada, Noel M./Tadem, Teresa S. Encarnacion (Hrsg.) (2006), Philippine Politics and Gov-ernment, Quezon City: University of the Philippines Press. Thompson, Mark R. (1995), The Anti-Marcos Struggle. Personalistic Rule and Democratic Transition in the Philippines, New Haven: Yale.

ECTS-Informationen:
Title:
The political system of the Philippines

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 20, Maximale Teilnehmerzahl: 25
Für diese Lehrveranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.
Die Anmeldung erfolgt über: persönlich beim Dozenten

Institution: Institut für Politische Wissenschaft
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