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  Präsidentialismus und Parlamentarismus in Südostasien (AER 5)

Dozent/in
Prof. Dr. Howard Loewen

Angaben
Proseminar
2 SWS, Anwesenheitspflicht, ECTS-Studium, ECTS-Credits: 4
Bachelor, Sprache Deutsch, Modul Pol 5 (Anmeldung per E-mail: Howard.Loewen@fau.de)
Zeit und Ort: Do 10:15 - 11:45, TSG U1.028

Inhalt
In der politikwissenschaftlichen Diskussion werden u.a. folgende Argumente für parlamentarische und gegen präsidiale Regierungssysteme vorgebracht: (a) Parlamentarische Regierungssysteme bringen häufig eine größere Anzahl politischer Parteien hervor als präsidentielle Systeme. Sie sind eher ideologischen Richtungen zuzuordnen und ermöglichen flexible politische Koalitionen. In präsidentiellen Systemen ist dieses nicht ohne weiteres möglich, da hier Parteien zumeist nicht entlang gesellschaftlicher Konfliktlinien entstanden und somit eher pragmatisch orientiert sind; (b) Regierungen in parlamentarischen Systemen verfügen zumeist über stabile Parlamentsmehrheiten. In präsidentiellen Systemen ist dies wegen der doppelten Legitimation des Präsidenten und des Parlaments nicht selbstverständlich. Insofern ist die Versuchung für den Präsidenten in einer Situation ohne parlamentarische Unterstützung groß, am Rand der Verfassung mit Dekreten zu regieren; (c) Die wechselseitige Abhängigkeit von Regierung und Legislative in parlamentarischen Systemen und das Recht der Regierung, das Parlament aufzulösen, beinhalten konstitutionelle Sicherungen zur Auflösung wechselseitiger lähmender Blockaden; (d) Präsidialsysteme dagegen fördern die politische Polarisierung und bergen die Gefahr von Konflikten und Blockaden immer dann, wenn Exekutive und Legislative unterschiedliche Parteipräferenzen haben.
Wer diese und andere Thesen der vergleichenden Politikwissenschaft auf südostasiatische Fallbeispiele anwenden will, tut gut daran, neben den institutionellen auch die historischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen der entsprechenden Regierungssysteme zu berücksichtigen. Denn oft entscheidet das Verhältnis von Gesellschaft und politischem System über eine spezifische Ausgestaltung und in manchen Fällen gar Entfunktionalisierung formaler staatlicher Institutionen, beispielsweise durch Phänomene wie Patronage und Klientelismus. Vor diesem Hintergrund sollen präsidentielle Regierungssysteme (Philippinen, Indonesien), parlamentarische Systeme (Malaysia, Singapur, Kambodscha, Laos, Vietnam) sowie Sonderfälle (Myanmar, Thailand) analysiert und miteinander verglichen werden.

Empfohlene Literatur
Croissant, Aurel (2015), Die politischen System Südostasiens. Eine Einführung, Wiesbaden: Springer VS; Rüland, Jürgen (1998); Politische Systeme in Südostasien. Eine Einführung, Landsberg am Lech: Olzog.

ECTS-Informationen:
Title:
Presidentialism and Parliamentarism in Southeast Asia

Credits: 4

Zusätzliche Informationen
Maximale Teilnehmerzahl: 20
Für diese Lehrveranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.
Die Anmeldung erfolgt über: persönlich beim Dozenten

Institution: Institut für Politische Wissenschaft
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