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Vorlesungsverzeichnis >> Philosophische Fakultät und Fachbereich Theologie (Phil) >>

  MS Die Anerkennungstheorie in Hegels 'Phänomenologie des Geistes' (BM IIIA, Textseminar Ethik, 54302; BM IIIB, Textseminar praktisch, 54402)

Dozent/in
Daniel James, M.A.

Angaben
Mittelseminar
2 SWS, Schein, ECTS-Studium, ECTS-Credits: 6
Bachelor
Zeit und Ort: Di 14:15 - 15:45, PSG A 301

Inhalt
Die ‚Phänomenologie des Geistes‘ (PhG) kann als Hegels philosophisches ‚coming out‘ angesehen werden. Mit diesem Buch verortet er sich in einer philosophischen Diskussion, die durch die Unzufriedenheit mit bisherigen Versuchen, mit den begrifflichen Mitteln der neuzeitlichen Philosophie eine befriedigende Antwort auf die Frage „Was ist Wissen?“ zu geben, zusammengehalten wird. Paradigmatisch ist für sie jene neuzeitliche Tradition der Erkenntnistheorie, von der sie sich abzusetzen versucht, durch die Philosophie Kants verkörpert. Hegel teilt mit dieser philosophischen Diskussion, die wir heute gerne unter dem Titel des „Deutschen Idealismus“ zusammenfassen, die Einsicht, dass die ursprünglichen Kantischen Absichten nur durch eine radikale Revision der uns zur Verfügung stehenden begrifflichen Mittel in der Form eines philosophischen Systems eingelöst werden können. Aber sein eigenes philosophisches Projekt unterscheidet sich in einer bemerkenswerten Hinsicht von denen seiner Zeitgenossen: Denn Hegel will zu diesem Zweck nicht lediglich zusätzlich zu n konkurrierenden Systementwürfen nun auch seinen n+1ten Entwurf vorlegen. Vielmehr ist sein Ziel, seinen eigenen Standpunkt auf dem Wege einer systematischen Widerlegung aller nur denkbaren Alternativen zu begründen. Diese Begründung zu erbringen ist ihm zufolge die Aufgabe der PhG.

In diesem ambitionierten Projekt nimmt nun der vierte, mit dem Titel „Selbstbewusstsein“ versehene Abschnitt der PhG eine besondere Rolle ein: Denn wie viele andere nachkantische idealistische Philosophen ist Hegel zwar auch der Auffassung, dass eine philosophische Theorie der Erkenntnis auf Grundlage einer Theorie des Selbstbewusstseins entwickelt werden muss; er versucht hier darüber hinaus aber auch zu begründen, dass eben dieses Selbstbewusstsein von einer spezifischen Art der sozialen Beziehung zu Anderen abhängt, die er als „Anerkennung“ bezeichnet. Mit diesem Begriff legt er den Grundstein nicht nur für seine Theorie des Selbstbewusstseins für eine Sozial- und politische Philosophie, die auch heute noch als eine interessante Alternative zur politischen Philosophie des Liberalismus angesehen wird.

Im ersten Teil dieses Basisseminars werden wir in gemeinsamer textnaher Lektüre schrittweise die Argumentation, die Hegel zu seiner Theorie der Anerkennung führt, nachvollziehen. Danach werden wir uns im zweiten Teil auch mit der vielfältigen Rezeptionsgeschichte des Anerkennungsbegriffs bis zur Gegenwart hin beschäftigen. Dabei werden wir Texte von Marx, Kojève, Sartre, Fanon, Butler, Honneth und Brandom lesen.

Empfohlene Literatur
Der Seminardiskussion liegt die Meiner-Ausgabe der PhG zugrunde; alternativ können Sie aber auch die Suhrkamp-Ausgabe nutzen.

Eine detaillierte Literaturliste wird im Seminar ausgegeben. Zum Einstieg empfehle ich Ihnen aber die folgenden Texte:

  • Siep, Ludwig, 2000. Der Weg der Phänomenologie des Geistes. Ein einführender Kommentar zu Hegels ‚Differenzschrift’ und ‚Phänomenologie des Geistes’, Frankfurt a. M. (zum Selbstbewusstseinskapitel: 112-118)

  • Stern, Robert, 2002. Routledge Philosophy Guidebook to Hegel and the Phenomenology of Spirit, London: Routledge (zum Selbstbewusstseinskapitel: 71-84)

  • Pippin, Robert R., 2010. Hegel on Self-Consciousness: Desire and Death in the Phenomenology of Spirit, Princeton: Princeton University Press.

Einen Überblick der zeitgenössischen Diskussion zum Begriff der Anerkennung finden in dem Eintrag zu “Recognition” in der Stanford Encyclopedia of Philosophy:
http://plato.stanford.edu/entries/recognition/

ECTS-Informationen:
Credits: 6

Zusätzliche Informationen

Institution: Lehrstuhl für Theoretische Philosophie (Prof. Dr. Vetter)
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