UnivIS
Informationssystem der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg © Config eG 
FAU Logo
  Sammlung/Stundenplan    Modulbelegung Home  |  Rechtliches  |  Kontakt  |  Hilfe    
Suche:      Semester:   
 Lehr-
veranstaltungen
   Personen/
Einrichtungen
   Räume   Forschungs-
bericht
   Publi-
kationen
   Internat.
Kontakte
   Examens-
arbeiten
   Telefon &
E-Mail
 
 
 Darstellung
 
Druckansicht

 
 
 Außerdem im UnivIS
 
Vorlesungs- und Modulverzeichnis nach Studiengängen

Vorlesungsverzeichnis

 
 
Veranstaltungskalender

Stellenangebote

Möbel-/Rechnerbörse

 
 
Einrichtungen >> Philosophische Fakultät und Fachbereich Theologie (Phil) >> Department Germanistik und Komparatistik >> Lehrstuhl für Neuere deutsche Literatur mit historischem Schwerpunkt >>

  LitG AM: Literatur der Rache (LitG AM)

Dozent/in
Dr. Charlotte Kurbjuhn

Angaben
Seminar
Online/Präsenz
2 SWS
nur Fachstudium, geeignet als Schlüsselqualifikation, LAFV, LAFN, Bachelor, Sprache Deutsch
Zeit und Ort: Di 14:15 - 15:45, Zoom-Meeting; Einzeltermin am 15.1.2021 12:00 - 18:00

Voraussetzungen / Organisatorisches
Die Seminare finden jede Woche zur genannten Uhrzeit online via ZOOM statt. Ausnahme: An zwei Freitagen im Semester finden 4-stündige Termine vor Ort in Erlangen statt (Großer Hörsaal, Durchführung nach Hygienekonzept der FAU für Präsenz-Prüfungen). Für RisikopatientInnen wird - je nach technischen Gegebenheiten im Raum - eine Zoom-Teilnahme auch daran möglich gemacht werden. Für die Präsenztermine entfallen ausgleichend Zoom-Termine (Daten werden im Kurs bekanntgegeben).

Inhalt
Die abendländische Literatur wird von ihrem Beginn an durchzogen von Protagonisten (und erstaunlich vielen Protagonistinnen), die nur eines im Sinn haben: Rache. Die Opfer meistens: in der eigenen Familie. Beispiel 1: Es beginnt mit der einzigen überlieferten antiken Tragödientrilogie (Aischylosʼ „Orestie“), wo ein Sohn die Mutter und ihren Liebhaber erschlägt, nachdem diese zuvor den Ehemann und Vater ermordet hatten, der wiederum die gemeinsame Tochter bzw. Schwester Iphigenie geopfert hatte. Im Hintergrund steht dabei u.a. auch ein Fall von erzwungenem Kannibalismus (der Onkel setzte dem Bruder dessen Kinder als Pastete vor) in früheren Generationen. Beispiel 2: Im „Nibelungenlied“ heiratet Kriemhild den Hunnen Etzel, um sich blutig an ihren Brüdern und deren Gefolgsmann Hagen zu rächen, die ihren ersten Mann Siegfried ermordet haben. Beispiel 3: Die in der Antike als „Barbarin“ mit Migrationshintergrund inszenierte und teils dämonisierte zauberkundige Fürstentochter Medea rächt sich an ihrem griechischen Ehemann, der sie wegen einer griechischen Prinzessin verlässt, indem sie die beiden gemeinsamen Söhne tötet. Alle drei Themenkomplexe werden v.a. im 19. Jahrhundert literarisch immer wieder neu gestaltet. Einige neuzeitliche Autoren umkreisen aber auch gänzlich neue Konfigurationen von Rache und loten dabei die Seelenabgründe des modernen Individuums aus, zudem fragen sie nach den sozialen Bedingungen, die Menschen zu Verbrechern werden lassen und sie zur Selbstjustiz verleiten. Im Seminar diskutieren wir über Texte v.a. von Heinrich von Kleist, Friedrich Schiller, Friedrich Hebbel, Hugo von Hofmannsthal und Hans Henny Jahnn. Je nach Interesse der TeilnehmerInnen kann gegen Semesterende (z.B. in einer der geplanten Präsenzsitzungen) das Spektrum erweitert werden auf die Gegenwartskultur mit zahllosen populären Gestaltungen von RächerInnen – vom Comic bis zu Kinofilmen und TV-Serien. – Zur Vorbereitung empfohlen: Die Lektüre von Aischylosʼ „Orestie“ in der Übersetzung von Kurt Steinmann im Reclam Verlag (Gelbe Reihe, RUB 19535, 7 Euro) – zugleich so etwas wie die „Prequel“ für Goethes „Iphigenie“.

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 25, Maximale Teilnehmerzahl: 25
Für diese Lehrveranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.
Die Anmeldung erfolgt von Montag, 14.9.2020 bis Freitag, 13.11.2020 über: mein Campus.

UnivIS ist ein Produkt der Config eG, Buckenhof