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  Med BM 2: Mädchen- und Tagelieder, oder: Dating drinnen und draußen (Med BM 2 (ERLANGEN))

Dozent/in
Dr. Marcus Botschan

Angaben
Einführungskurs
3 SWS, ECTS-Studium, ECTS-Credits: 5
für Anfänger geeignet, Frühstudium, für FAU Scientia Gaststudierende zugelassen, Sprache Deutsch
Zeit und Ort: Do 14:00 - 17:00, B 302 (außer Do 23.6.2022); Einzeltermin am 23.6.2022 14:00 - 17:00, KH 1.020; Bemerkung zu Zeit und Ort: Raum am 23.06.: Raum KH 1.020

Inhalt
Wer nur Lieder der Hohen Minne kennt, kann leicht auf die Idee kommen, die lyrische deutsche Liebesdichtung des Mittelalters sei eine recht asexuelle Angelegenheit. Die in Liebessehnsucht entbrannten männlichen Sprecher (besser: Sänger) winden sich rhetorisch unter den emotionalen Qualen ihrer ewig unerwiderten Hingabe, deren hochadelige weibliche Objekte ("Minnedamen") sie gleichwohl als sittliche wie physische Idealbilder entwerfen. Erotische Erfüllung wird allenfalls als verschämte (nur selten unverschämte) Wunschphantasie zum Gegenstand einer Gattung, die – wahrscheinlich – als lehrhaftes poetisches Rollenspiel am besten zu verstehen ist.

Aber in der Blütezeit dieses Minnesangs um 1200 entstanden auch ganz andere Lieder, die von Ehebruch, Verführung, sexuellen Abenteuern berichten – und zwar ohne erhobenen Zeigefinger. Vielmehr gibt sich eine außenstehende Persona kumpelhaft empathisch mit den heimlich Liebenden, oder eine/r von diesen gewährt uns Einblick in eine Gefühlswelt fernab des grenzmasochistischen Entsagungskults "Hohe Minne". Die beiden prominentesten einschlägigen Gattungen wollen wir in exemplarischer Auswahl beleuchten: das Tagelied (Schema: adeliges Liebespaar bedauert erzwungene Trennung am Morgen) und das Mädchenlied (Schema: adeliger Stenz umgarnt nichtadelige Unschuld vom Lande).

Freilich kann man – erst recht frau – diese Lieder in unserer Gender-bewegten Zeit mit ganz anderen Augen sehen als die (meist von Männern betriebene) ältere Forschung: Was ist charmant, was schmierig? Was einvernehmlich, was übergriffig? Der veränderte Blick auf die historischen Texte soll nicht verstellt werden; gleichzeitig gilt es aber auch den für ihre Alterität zu schärfen – und, ganz allgemein, das literaturwissenschaftliche Tagesgeschäft einzuüben: Texterfassung, Forschungsrecherche, Interpretation!

Empfohlene Literatur
Eine möglichst aktuelle Auflage der Sammlung "Minnesangs Frühling". Alles andere wird online bereitgestellt.

ECTS-Informationen:
Credits: 5

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 30, Maximale Teilnehmerzahl: 35
Für diese Lehrveranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.
Die Anmeldung erfolgt von Montag, 28.3.2022 bis Freitag, 20.5.2022 über: mein Campus.

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