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  VL: Althochdeutsche Literaturgeschichte -- ein alternatives Modell [Import]

Dozent/in
Prof. Dr. Florian Kragl

Angaben
Vorlesung
2 SWS
für Anfänger geeignet, LAFV, LAFN, Magister, Master, Bachelor, Sprache Deutsch, 74502
Zeit und Ort: Do 12:00 - 14:00, 00.4 PSG

Voraussetzungen / Organisatorisches
Die Vorlesung beginnt bereits in der ersten Vorlesungswoche. Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage des Departments.

Inhalt
Die Vorlesung widmet sich mit der althochdeutschen Zeit der frühesten Epoche der deutschen Literaturgeschichte. Sie galt der älteren Literaturgeschichtsschreibung gemeinhin als eine erste Blütezeit der deutschen Sprache und der deutschen Literatur, mit frühen Höhepunkten wie dem 'Hildebrandslied', Otfrids 'Evangelienbuch', dem so genannten 'Isidor' oder auch -- wenn auch nicht im strengen sinne alt'hoch'deutsch -- dem altsächsischen 'Heliand'. Seither ist das Bild auf diese althochdeutsche Zeit, die sich grob von 750 bis 1050 erstreckt, geprägt von der Annahme einer stetigen und beflissenen Sprachpflege, eines hochentwickelten 'Schulenwesens' und eines nachhaltigen politischen Interesses an der deutschen Sprache. Dass die erhaltenen Überbleibsel dieser Epoche oft so unscheinbar, ja, mickrig wirken, wurde den Widrigkeiten der Überlieferung zugerechnet, nicht aber der gleichsam ehrwürdigen Sache selbst.

Die Vorlesung will versuchen, diese Sichtweise ein Semester lang auf den Prüfstand zu stellen. Unbeeindruckt von den Pathosformeln der Literaturgeschichtsschreibung, liegt der Fokus auf dem erhaltenen, oft 'kaputten' Textmaterial (und nicht einem konstruierten, vermeintlich reinen 'Dahinter', für das dieses Material schemenhaft stehe). Im Zentrum steht die Frage nach der Medialität dieser frühen volkssprachlichen Schriftlichkeit; zeigen will ich, wie immer wieder, und immer wieder neu und immer anders, versucht wurde, mit der Volkssprache in jene schriftlichen Bereiche vorzustoßen, die davor jahrhundertelang dem gelehrten Latein vorbehalten waren. Angestrebt ist damit der 'etwas andere' Überblick über jene althochdeutsche Literatur, die eine kompakte Epoche gar nicht darstellt und deren -- wie ich zeigen möchte -- Faszinosum vielmehr gerade in ihrer eklatanten 'Buntheit' zu suchen ist: von professioneller mündlicher Dichtung ('Heliand') bis hin zu verschrobenen gelehrten Schreibexperimenten (Otfrid), von 'schöner' (?) Literatur ('Hildebrandslied') bis hin zu (zumindest aus heutiger Sicht) skurrilen 'Gebrauchstexten' (z. B. Zaubersprüchen), von religiöser Kunstprosa ('Isidor') bis hin zu derbem Schülergekritzel ('Pariser Gespräche').

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 70, Maximale Teilnehmerzahl: 143
Für diese Lehrveranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.
Die Anmeldung erfolgt von Montag, 7.3.2016, 00:00 Uhr bis Freitag, 22.4.2016, 24:00 Uhr über: mein Campus.

Institution: Lehrstuhl für Germanische und Deutsche Philologie
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