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  Von der Entstalinisierung bis zum Zerfall: die Sowjetunion 1953 bis 1991 (VORL) [Import]

Dozent/in
Prof. Dr. Julia Obertreis

Angaben
Vorlesung
2 SWS, ECTS-Studium, ECTS-Credits: 4
LAEW, LAFV, LAFN, Bachelor, Sprache Deutsch
Zeit und Ort: Do 10:00 - 12:00, A 401; Bemerkung zu Zeit und Ort: Bismarckstraße 1, 91054 Erlangen

Voraussetzungen / Organisatorisches
Die Vorlesung führt die des Wintersemesters zur Sowjetunion bis 1953 fort, ist aber selbstverständlich auch für alle neuen Hörer/innen offen.

Inhalt
Mit dem Tod Stalins im März 1953 endete die Ära des Stalinismus, die ebenso wie der Zweite Weltkrieg die folgenden Jahre und Jahrzehnte sowjetischer Geschichte tief prägen sollte. Das Ableben des übermächtig scheinenden Diktators führte zunächst in eine Phase der Unsicherheit für die Bevölkerung und der Machtkämpfe an der Spitze der Kommunistischen Partei. Die „Entstalinisierung“, die mit dem Namen des neuen Parteiführers Nikita Chruschtschow assoziiert wird, war ein komplexer und widersprüchlicher Prozess. Zu fragen ist dazu unter anderem, inwiefern das sowjetische System sich grundsätzlich wandelte und inwieweit es zu einer Verrechtlichung kam, die die Willkür des Stalinismus ablöste. In den 1950er und 1960er Jahren entstanden neue Foren des gesellschaftlichen Austauschs, und heikle Themen konnten diskutiert werden. Zugleich flammten unter allen auf Stalin folgenden Parteiführern neue, wenn auch begrenzte, Repressionskampagnen auf. Auch in den außenpolitischen Beziehungen der neuen Supermacht Sowjetunion, die im Kontext des Kalten Krieges zu betrachten sind, änderten sich mit Stalins Tod die Vorzeichen, gleichzeitig blieben etablierte Wahrnehmungs- und Reaktionsmuster erhalten. Ergebnisse der jüngeren Forschung zeigen die Sowjetunion dennoch als vielfach nicht nur mit dem Westen, sondern auch mit der „Dritten Welt“ verflochten. Die Vorlesung zeichnet nicht nur die politische Geschichte von Chruschtschows sprunghafter Reformpolitik über Leonid Breschnews Kaderstabilität bis zu der von Michail Gorbatschow angestoßenen „Perestrojka“ nach. Sie wird auch Aspekte der Sozial-, Alltags-, Medien- und Kulturgeschichte aufgreifen, wie etwa den Alltag der unter der Doppelbelastung von Haushalt und Beruf leidenden Frauen oder die Selbstwahrnehmung der Dissidenten, die in kleinen Zirkeln gegen das Regime opponierten. Ebenso beleuchtet werden „nationale“ Fragen und ethnische Konflikte, die sich in den späten 1980er Jahren explosionsartig zu entladen schienen und einen – wenn auch zuweilen überschätzten – Anteil am Zerfall der Sowjetunion hatten.

Empfohlene Literatur
Neutatz, Dietmar: Träume und Alpträume. Eine Geschichte Russlands im 20. Jahrhundert, München 2013.
Plaggenborg, Stefan: Experiment Moderne: der sowjetische Weg, Frankfurt a.M./New York 2006.

ECTS-Informationen:
Credits: 4

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 90, Maximale Teilnehmerzahl: 90
Für diese Lehrveranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.
Die Anmeldung erfolgt von Mittwoch, 1.3.2017, 0:00 Uhr bis Sonntag, 23.4.2017, 23:00 Uhr über: StudOn.

Institution: Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte mit dem Schwerpunkt der Geschichte Osteuropas (Prof. Dr. Obertreis)
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