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Vorlesungsverzeichnis >> Philosophische Fakultät und Fachbereich Theologie (Phil) >>

  Nikolaus der II. und der Untergang des Zarenreiches im Ersten Weltkrieg (HS)

Dozent/in
Prof. Dr. Matthias Stadelmann

Angaben
Hauptseminar
2 SWS, ECTS-Studium
geeignet als Schlüsselqualifikation, LAFV, LAFN, LAFB, Master, Bachelor, Sprache Deutsch
Zeit und Ort: Di 10:00 - 12:00, Raum n.V.; Bemerkung zu Zeit und Ort: Seminarraum 1.313, Bismarckstr. 12, 1. OG.
ab 17.4.2018

Inhalt
Niemand symbolisiert den Untergang des Russischen Kaiserreichs im Zuge von Weltkrieg und Revolution so persönlich und unmittelbar wie Nikolaus II (1868-1918), der letzte russische Zar. Von der orthodoxen Kirche als heiliger Märtyrer kanonisiert, von der russischen Bevölkerung heute vielfältig verehrt, galt Nikolaus zu Lebzeiten als schwacher Herrscher, politisch unbegabt, ohne Gespür und Einsicht, verhaftet in retrograden Vorstellungen einer idealisierten Vergangenheit. Auf die drängenden Herausforderungen seiner Zeit wusste er wenig adäquate Antworten. 1905/6 trotzen ihm Gesellschaft und liberal gesinnte Politik eine Verfassung für sein Reich ab, die die politische Kultur Russlands, trotz fortgeführter halbautokratischer Strukturen, nachhaltig veränderte. Stets wirkte der zurückhaltend distinguierte, in seiner Haltung oft unbewegliche Nikolaus von Umständen und Ereignissen gegen seinen Willen getrieben – so auch im Ersten Weltkrieg, den Russland nicht wollte und den es dennoch mitverantwortete. Auch während der Kriegsjahre, die Russland außergewöhnliche Herausforderungen brachten, agierte Nikolaj unglücklich und visionslos, am Ende zwar starrsinnig, aber auch schwach und überfordert. Mit seiner Abdankung Anfang März 1917 brach die krisengeschüttelte und belastungsgeplagte Monarchie in Russland zusammen.
Das Hauptseminar will sich ausführlich und fundiert mit Russlands letztem Kaiser und seiner Zeit auseinandersetzen. Dabei soll die historisch-biographische Betrachtung von Nikolaus und seiner höfischen Umgebung einen Schwerpunkt ausmachen, die Analyse der strukturellen Probleme Russlands und ihrer Lösungsversuche zwischen Jahrhundertwende und Revolution einen anderen. Im Seminar wird auch nach den Gründen für das Ende des Russischen Kaiserreiches zu fragen sein, nach der Bedeutung des Ersten Weltkrieges herbei und Russlands Rolle darin, nach der Verortung Russlands in Europa sowie nach der adäquaten Beurteilung von Russlands Entwicklungsperspektiven in den beiden Jahrzehnten vor der Revolution.

Empfohlene Literatur
Hélène Carrère d'Encausse: Nikolaus II. Das Drama des letzten Zaren. Wien 1998.
Mark D. Steinberg / Vladimir M. Khrustalev: The Fall of the Romanovs Political Dreams and Personal Struggles in a Time of Revolution, Yale 1997.
Hans Rogger, Russia in the Age of Modernisation and REvolution 1881-1917, Florence 2014.

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 18, Maximale Teilnehmerzahl: 18
Für diese Lehrveranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.
Die Anmeldung erfolgt von Montag, 5.3.2018, 0:00 Uhr bis Sonntag, 8.4.2018, 23:00 Uhr über: StudOn.

Institution: Lehrstuhl für Neueste Geschichte und Zeitgeschichte
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