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  Afrohispanische Linguistik (MS/PS span. Sprachwiss.)

Dozent/in
Dr. phil. Miguel Gutiérrez Maté

Angaben
Mittelseminar
2 SWS, Anwesenheitspflicht, ECTS-Studium, ECTS-Credits: 6
nur Fachstudium, Bachelor
Zeit und Ort: Di 16:15 - 17:45, C 702; Einzeltermine am 3.6.2016 10:15 - 13:45, C 702; 17.6.2016 12:15 - 13:45, C 702

Inhalt
In diesem Seminar wollen wir uns mit den Varietäten, die sich aus dem Sprachkontakt zwischen dem Spanischen und den afrikanischen Sprachen ergeben, auseinandersetzen. Wegen der zeitlichen Einschränkung werden wir zum einen das westsaharische Spanisch und zum anderen den historischen Sprachkontakt des Spanischen mit dem Arabischen auf der Iberischen Halbinsel und mit dem Berberischen auf den Kanaren im jeweils Früh- und Spätmittelalter explizit ausschließen. Stattdessen wird der Fokus unserer Studien auf die Rolle der subsaharischen bzw. im Black Africa gesprochenen Sprachen, die meist zur Sprachfamilie Niger-Congo und insbesondere zu den sogen. Bantu-Sprachen gehören, bei der Entstehung mancher sowohl in Afrika als auch in Amerika zu findenden, vom Standardspanischen abweichenden Varietäten gesetzt. Im subsaharischen Afrika wird das Spanische nur in Äquatorialguinea verwendet, denn Spanien nahm eher marginal an der Kolonisierung Afrikas durch die europäischen Mächte im 19 Jh. teil. Abgesehen von einer kurzen Periode nach der Unabhängigkeit Äquatorialguineas wurde bis heute in diesem Land immer das Spanische als offizielle Sprache verwendet. Bei dieser Varietät handelt es sich allerdings um eine heterogene Gruppe von Lernervarietäten, die sich je nach dem unterschiedlichen Bildungsgrad und den verschiedenen L1-Sprachen (Bubi, Fang, pidgin English…) differenzieren und klassifieren lassen.
Darüber hinaus kamen viele afrikanische Sprachen vom 16. bis 19. Jh. wegen des Sklavenhandels in Amerika an. Besonders markant sind die Spuren dieser 'Zwangsmigration' heute auf genetischer, kultureller und linguistischer Ebene im Karibikraum, doch die afrikanisch-stämmige Bevölkerung ist überall in den ehemaligen spanischen Kolonien verstreut; so an der Pazifikküste Kolumbiens, im Tal Chota (Ecuador), in der Region Nor Yungas (Bolivien), etc. Aus linguistischer Sicht ergaben sich aus diesem Sprachkontakt ganz unterschiedliche Varietäten: Dialekte, die dem vernakulären Spanisch anderer Regionen nah sind, partially restructured varieties bzw. fossilisierte Lernervarietäten, die wegen der Isolierung der afrikanisch-stämmigen Gemeinden bis heute 'intakt' gehalten wurden, und Spanisch-basierte Kreolsprachen, unter denen heute nur das Palenquero (gesprochen in der Ortschaft San Basilio de Palenque, in Nordkolumbien) überlebt.

Voraussetzungen für die erfolgreiche Teilnahme:
Regelmäßige, aktive Teilnahme.
30-minütiges Referat.
Abfassen einer Hausarbeit gemäß der Richtlinien des Stilblatts des Instituts für Romanistik.
Lektüre der zur Vorbereitung auf die jeweilige Sitzung aufgegebenen Texte.

Im Rahmen dieses Seminars sowie des Kolloquiums Romanistische Linguistik wird der Gastvortrag von Prof. Dr. Armin Schwegler (University of California, Irvine) "Linguistics and population genetics (DNA): Reconstructing the origins of Latin America's black populations" am 7. Juli stattfinden.

Vorzubereitende Lektüre:
Lipski, John. 1994. Latin American Spanish. [Spanische Übersetzung: El español de América. Madrid: Cátedra. 1996]. New York: Longman. Kap. 4: "The African connection": http://grammar.ucsd.edu/courses/lign-gs/student-materials/147%20materials/readings/lipsky/chap4.pdf

Vorzubereitendes Video (über Palenquero):
https://www.youtube.com/watch?v=S6KPnfr1IYQ

ECTS-Informationen:
Credits: 6

Zusätzliche Informationen

Institution: Institut für Romanistik
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