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  Dandytum: der schöne Schein (HS/MS franz. Lit.wiss.)

Dozent/in
Prof. Dr. Gisela Schlüter

Angaben
Hauptseminar
2 SWS, Anwesenheitspflicht, ECTS-Studium
nur Fachstudium, LAFV, Master, Sprache Deutsch
Zeit und Ort: Di 10:15 - 11:45, C7A1

Inhalt
Dandy, Snob, Beau: das 19. Jahrhundert prägt einen Typus, der in England und Frankreich besonders stark repräsentiert ist und die Attitüden sozialer Distinktion und ästhetische Lebensformen, die der Adel des Ancien Régime kultiviert hatte, in der gesellschaftlichen Moderne, in einer sich demokratisierenden und industrialisierenden, schnelllebigen großstädtischen Gesellschaft zeitgemäß zu adaptieren sucht. Narziss, ‚Virtuose der Lebenskunst‘, postheroischer Held ohne Überzeugung, der einem ‚Kult der Kälte‘ huldigt, als élégant Perfektionist des äußeren Erscheinungsbildes, begegnet der Dandy der Gesellschaft seiner Zeit mit forcierter Souveränität und Herablassung; mit Blick auf heutige Manifestationen dieses Typus ließe sich zusammenfassen: ‚cool, elitär und politisch unkorrekt‘.

Das Seminar wird sich mit realen (Beau Brummel, Baudelaire, Théophile de Gautier, Robert de Montesquiou, Oscar Wilde) und fiktiven (Henri de Marsay in Balzacs Roman La Fille aux yeux d’or, Julien Sorel in Stendhals Le Rouge et le noir, Des Esseintes in Huysmans‘ A Rebours) Dandys und der Theorie des Dandytums in Frankreich im 19. Jahrhundert (Baudelaire, Paul Bourget etc.) befassen und u.a. erörtern, ob es im Rahmen der damaligen Dandy-Konstruktionen den weiblichen Dandy gibt und geben kann (eine femme dandy hat in Stendhals Le Rouge et le noir ihren Auftritt). Wenn möglich, sollen auch einige prägnante Manifestationen des Dandytums im 20. und 21. Jahrhundert am Rande Berücksichtigung finden; aus dem blasierten, durch nichts zu erschütternden Dandy der Vergangenheit ist mittlerweile der ‚depressive Dandy‘ der Gegenwart geworden.

Eine Textauswahl und eine Bibliographie der reichhaltigen Sekundärliteratur (aus der die Ankündigung zitiert) werden zu Semesterbeginn zur Verfügung gestellt. Wer vor Semesterbeginn sein Referat vorbereiten möchte, möge entweder Stendhals Le Rouge et le noir oder Balzacs La Fille aux yeux d’or oder Huysmans‘ A Rebours lesen und sich mit der einschlägigen Figurenzeichnung befassen; AnglistInnen könnten Oscar Wildes The Picture of Dorian Gray lesen und im Seminar vorstellen; Proust-LeserInnen wären sehr willkommen.

Das Seminar kann auf Wunsch als Blockseminar durchgeführt werden.

Eine Anmeldung auf StudOn ist nicht erforderlich.

Zusätzliche Informationen

Verwendung in folgenden UnivIS-Modulen
Startsemester WS 2017/2018:
Romanistik, Modul 8 A (Frankoromanistik) (M 8)
Romanistik, Modul 9 B (Frankoromanistik) (M 9)

Institution: Institut für Romanistik
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