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  Ethisch-kommunikative Fertigkeiten - Allgemeine Übersicht

Dozentinnen/Dozenten
Prof. Dr. Andreas Frewer, M.A., Dr. med. Leyla Fröhlich-Güzelsoy, Silvia Schäfer, Dr. med. Ulrike Spriewald, Veronika Dannhardt-Thiem, Friederike Legal, M.A., Dipl.-Psychogerontologin, Dr. Kerstin Krása

Angaben
Seminar
2 SWS, benoteter Schein
nur Fachstudium, 2. Studienabschnitt, Sprache Deutsch, verpflichtende Vorbesprechung am Freitag, 20.10.2017, 14:00-16:00 Uhr im Kollegienhaus, Raum 1.019
Zeit und Ort: n.V.

Voraussetzungen / Organisatorisches
Der Kurs "Ethisch-kommunikative Fertigkeiten" besteht aus den fünf Modulen "Breaking Bad News (Überbringen schlechter Nachrichten)", "Interkulturelle Kommunikation", "Ärztliches Handeln an Grenzen - Herausforderungen im Umgang mit Demenz", "Kommunikationskompetenz bei Fehlern" und "Trauer im Klinik-Alltag". Modul I wird an zwei Terminen angeboten, für Modul III, IV, V und VI ist jeweils nur ein Termin vorgesehen. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, die Module im Laufe mehrerer Semester zu belegen. Jedes Modul umfasst 8 Stunden und findet an einem Samstag von 9:30 bis 17:30 Uhr statt.

Termine:
Modul I: Überbringen schlechter Nachrichten (Breaking Bad News): Sa., 04.11., 11.11.2017, 9:30-17:30 Uhr
Modul III: Interkulturelle Kommunikation: Sa., 09.12.2017, 9:30-17:30 Uhr
Modul IV: Ärztliches Handeln an Grenzen - Herausforderungen im Umgang mit Demenz: Sa., 25.11.2017, 9:30-17:30 Uhr
Modul V: Aufbau-Wahlpflichtfach: Kommunikationskompetenz bei Fehlern - Praxisseminar zum adäquaten Umgang nach Behandlungsfehlern: Sa, 13.01.2018, 9:30-17:30 Uhr
Modul VI: Trauer im Klinik-Alltag: Sa, 20.01.2018, 9:30-17:30 Uhr

Anmeldung:
Die Einschreibung für das Wahlpflichtfach erfolgt im Online-Kursbuchungssystem unter www.campus.fau.de
Bitte beachten Sie bei den Wahlfächern, die für mehrere Semester angeboten werden, dass Sie zur Einschreibung das niedrigste Studiensemester auswählen müssen, in dem das Fach angeboten wird, also für den II. Studienabschnitt das 5. Semester, andernfalls wird Ihnen der Kurs nicht angezeigt.

Scheinerwerb:
Voraussetzung für den Scheinerwerb ist der Besuch von drei aus vier Modulen sowie eine mündliche Prüfung. Nach Besuch der drei Module ist eine gesonderte Prüfungsanmeldung in mein Campus ist erforderlich! Modul V zählt nicht zum Scheinerwerb.

Inhalt
Modul I: Überbringen schlechter Nachrichten (Breaking bad news)
Das Überbringen schlechter Nachrichten (breaking bad news) ist Teil der ärztlichen Tätigkeit. Ärztinnen und Ärzte aller Fachrichtungen werden im Verlauf des Berufslebens damit konfrontiert, ihren Patienten die Diagnose einer schwerwiegenden Erkrankung mitzuteilen. Das Blockseminar bietet die Möglichkeit einer praxisnahen Vorbereitung auf diese schwierige Aufgabe. Einige für den Klinik- und Praxisalltag typische Situationen, wie beispielsweise die Aufklärung eines Patienten über eine Tumordiagnose, werden praktisch geübt. Gespräche mit Simulationspatienten bieten die Gelegenheit zu einer realitätsnahen Vorbereitung und die Möglichkeit von Feedback. Eine Besonderheit dieses Praxisseminars besteht darin, dass der Kurs in Kooperation mit der staatlichen Berufsfachschule für Krankenpflege stattfindet. Gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern der Krankenpflegeschule wird dabei auf die Besonderheiten der unterschiedlichen Perspektive der beiden Berufsgruppen bei der Aufklärung von Patienten über eine schwerwiegende Diagnose eingegangen. Das acht Unterrichtsstunden umfassende Praxisseminar besteht aus einer Einführung in das Thema mit praktischen Hinweisen, Rollenspielen und praktischen Übungen, Kurzvorträgen sowie gemeinsamen Diskussionen.

Modul III: Interkulturelle Kommunikation
Insbesondere beim Sprechen über Sterben und Tod oder beim Überbringen schlechter Nachrichten können interkulturelle Aspekte eine wichtige Rolle spielen. In diesem Praxisseminar steht insbesondere die Kommunikation mit muslimischen Patienten im Mittelpunkt der Übungen. Dabei werden auch zahlreiche Informationen über Religion und Kultur der in Deutschland lebenden Muslime vermittelt. Unterschiedliche Krankheitsauffassungen, unterschiedliche Erwartungen an die ärztliche Rolle oder ärztliches Verhalten und unterschiedlicher Umgang mit Sterbenden wie mit Verstorbenen werden dabei ebenso thematisiert wie das Gespräch mit Patientinnen oder Patienten mit schlechten Deutschkenntnissen. Das acht Unterrichtsstunden umfassende Praxisseminar besteht aus einer Einführung in das Thema mit praktischen Hinweisen, Rollenspielen und praktischen Übungen, Kurzvorträgen sowie gemeinsamen Diskussionen.
Frau Dr. med. Leyla Fröhlich-Güzelsoy beschäftigt sich seit Jahren mit der Frage der Kommunikation mit Patientinnen und Patienten mit muslimischem Hintergrund.

Modul IV: Ärztliches Handeln an Grenzen. Herausforderungen im Umgang mit Demenz
Wie gelingt Kommunikation zwischen Arzt und Patient in Grenzsituationen? Wo verläuft die Grenze zwischen professioneller Distanz und Empathie in der Arbeit mit alten, kranken, dementen oder sterbenden Menschen? Anhand realer Fallbeispiele, Filmsequenzen und Simulationspatienten wird in diesem Praxisseminar eine Reflexion eigener Kommunikationsmuster erarbeitet, um sich anschließend der speziellen Problematik der Kommunikation mit dementen Patienten zu widmen. Eine Demenzerkrankung bedeutet für den Betroffenen nicht das Ende der Kommunikation. Auch wenn in einem fortgeschrittenen Stadium der Demenz Gedanken oder Wünsche nicht kommuniziert werden können bleibt der individuelle Ausdruck erhalten und liefert Hinweise für Vorlieben und Abneigungen. Das Sehen und Bewerten nonverbaler Signale stellt eine besondere Herausforderung ärztlichen Handelns dar.
Ziel des Seminars ist die Entwicklung eines einfühlsamen Umgangs durch Erkennen des emotionalen Ausdrucks von Patienten.
Frau Dr. med. Leyla Fröhlich-Güzelsoy, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Ethik in der Medizin, arbeitet in der Klinischen Ethikberatung am Universitätsklinikum Erlangen.
Frau Friederike Legal ist Dipl.-Psychogerontologin und Soziologin (MA). Sie arbeitete mehre Jahre im Gedächtnis Zentrum Fränkische Schweiz in der Diagnostik und Behandlung von Gedächtnisstörungen und Demenzerkrankungen. Als langjährige Dozentin im Bereich der Erwachsenenbildung unterrichtet sie an verschiedenen Berufsfachschulen sowie in der Fort- und Weiterbildung. Seit 2012 ist Frau Legal als Gutachterin für die Alzheimer Gesellschaft Mittelfranken tätig.

Aufbau-Wahlpflichtfach:
Modul V: Kommunikationskompetenz bei Fehlern (KKF). Praxisseminar zum adäquaten Umgang nach Behandlungsfehlern
In allen Berufen gibt es immer wieder Fehler, in der Medizin können damit besonders ernste Folgen verbunden sein. Wie gehen wir aktuell mit Fehlern in der Medizin um? Welche Möglichkeiten gibt es bei Problemen – in persönlicher Hinsicht wie auch auf Ebene der Institution? Nicht nur für Patienten kann ein Behandlungsfehler einen schweren Einschnitt für das weitere Leben bedeuten. Auch Ärzte sind häufig nach einem Behandlungsfehler großen psychischen und emotionalen Belastungen ausgesetzt, sie können zum „second victim“ werden, wenn kein Weg zur adäquaten Kommunikation über den Vorfall gefunden werden kann.
Ziel des Seminar ist es die Studierenden anhand von Praxisbeispielen für typische Mechanismen und Gefahrenquellen bei der Entstehung von Behandlungsfehlern zu sensibilisieren, Hilfestellungen für die Vermeidung von Fehlern im Klinikalltag zu geben sowie ein Kommunikationskonzept zum Umgang mit erfolgten Fehlern zu erarbeiten. Neben der individuellen Aneignung von Wissen, Fertigkeiten und Fähigkeiten sollen die Studierenden den Umgang mit Fehlern mit Simulationspatienten trainieren.
Voraussetzung für die Teilnahme an diesem Modul ist der Besuch mindestens eines anderen Moduls, vorzugsweise Modul I: Breaking Bad News.
Modul VI: Trauer im Klinik-Alltag (TKA). Praxisseminar zum adäquaten Umgang nach Behandlungsfehlern Trauer begegnet uns ständig im klinischen Alltag, sei es durch das Sterben eines unserer Patienten auf der Station, den Tod von für uns bedeutsamer Menschen oder dass man selbst die eigene körperliche Verletzlichkeit bzw. gefährliche Prognosen verarbeiten muss. Es entsteht dabei häufig ein seltsames Schweigen über diese Thematik in der Medizin und in der curricularen Lehre. Zunehmend setzt sich jedoch die Einsicht durch, dass es nötig ist, sich mit diesem Thema theoretisch und praktisch auseinanderzusetzen. Dies spiegelt sich in den Diskursen der verschiedenen medizinischen Fachgesellschaften wider sowie in der Überlegung, 2018 zum ersten Mal die Diagnose „Anhaltende Trauerstörung“ in den Katalog der Krankheiten (ICD-11) aufzunehmen. Themen des Seminars sind folgende: Trauer, eine Annährung, mit Raum für Fragen, konkreten Gesprächshilfen, Simulationsspiel und der Suche nach geborgenen Orten. Wie begleite ich Menschen in ihrer Trauer? Welche Gesichter hat Trauer? Was erschwert den Trauerprozess? Wie unterscheidet sich die Trauer von Kindern und Jugendlichen von der Trauer Erwachsener? Ziele sind das Kennenlernen der Mediatoren der Trauer, das Phänomen Trauer zur Depression abzugrenzen, Wahrnehmen und Wissen um die eigene subjektive Leid- und Schmerzgrenze sowie typische Strategien zur Leidabwehr. Letztlich sollen wir befähigt werden, Aspekte des guten Lebens und der Medizinethik in Bezug auf Trauer besser zu verstehen.

Zusätzliche Informationen
Maximale Teilnehmerzahl: 0

Institution: Professur für Ethik in der Medizin
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