Die Hochdruckprozesstechnik hat an der Universität Erlangen-Nürnberg Tradition. Verschiedene Lehrstühle des Chemie- und Bioingenieurwesens sowie der Werkstoffwissenschften verfolgen spezielle Forschungsziele der Apparate-, Trenn- und Reaktionstechnik, Kristallisation, Strömungs- und Schüttgutmechanik und des Prozessmaschinenbaues unter hohen Drücken. Zur Unterstützung dieser Arbeitsziele wurde 1983 das Zentrale Hochdrucklabor fertiggestellt. Es hat diesen Aktivitäten besondere Triebkraft verliehen bzw. diese erst ermöglicht. Eine enge Verknüpfung bestand zum DFG-Sonderforschungsbereich 222 "Heterogene Systeme bei hohen Drücken", der gezielte Forschungsvorhaben der Lehrstühle des Chemie- und Bioingenieurwesens umfasste. Der Sonderforschungsbereich bestand bereits seit 1984 und hat eine größere Zahl Forschungsprojekte bereits zum Abschluss gebracht. Das Hochdrucklabor ist eine nach aktuellen Sicherheitsaspekten der Hochdrucktechnik aufgebaute selbständige Betriebseinheit der Technischen Fakultät der Universität Erlangen. Es dient der fächerübergreifenden Forschung im Bereich der Hochdruckprozesstechnik, der Hochdruck-Trenntechnik, der Hochdruckapparate und den dazugehörigen Maschinen, der Verhütung von Korrosionsschäden, der Erarbeitung messtechnischer Grundlagen, der Untersuchung von Transportphänomenen in heterogenen Systemen sowie der Phasengleichgewichte und Reaktionen bei hohen Drücken
ForschungsschwerpunkteTypische Beispiele für diese Themengebiete sind:
Überkritische Feststoff- und Gasextraktion
Messung von Stoffübergangskoeffizienten sowie der Viskosität bei hohem Druck
Untersuchungen zweiphasiger Strömungen
Kinetik und Stoffaustausch bei Mehrphasenreaktionen
Lebensdauer und Sicherheit von Bauteilen bei dynamischer Hochdruckbelastung
Korrosionseinflüsse auf die Ermüdung von Hochdruckkomponenten.
Hochdruckkristallisation
Nassoxidation
Forschungsrelevante apparative AusstattungDie Einrichtung erlaubt die Verwirklichung hochdruckspezifischer Betriebsbedingungen unter Sicherheitsaspekten in besonderen Schutzräumen bzw. -bunkern. Es sind dazu geeignete Versorgungssysteme für Prozessgase und Entsorgungseinrichtungen vorhanden. Vor Ort stehen Chemielabors, Werkstätten sowie Verwaltungsräume zur Verfügung.
KooperationsbeziehungenDie Betreiber des Hochdrucklabors beteiligen sich an vielen Technologietransferprojekten und stellen so eine zeitnahe Übertragung der Forschungsergebnisse in industriell nutzbare Verfahren sicher.
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